Der Count-Down läuft. In den letzten Wochen vor der Geburt konzentriert sich fast alles nur noch auf das baldige Ereignis. Doch es gibt noch einiges vorzubereiten.
Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsgymnastik
Was passiert bei der Entbindung, was muss ich über die Geburt alles wissen oder wie kann ich mich auf das große Ereignis am Besten vorbereiten? Gerade in den letzten Schwangerschafsmonaten machen sich werdende Mütter besonders viele Gedanken über das, was ihnen bald bevor steht. Die meisten Schwangeren haben Angst vor dem Tag X und sind stark verunsichert. Um den Schwangeren diese Angst zu nehmen und sie optimal auf eine Geburt vorzubereiten, bieten Krankenhäuser, aber auch Gesundheitsämter und manche Hebammen und Frauenzentren sogenannte Geburtsvorbereitungskurse an.
In der Regel erhält man während eines Kurses jede Menge Informationen über den Ablauf einer Geburt an sich und den verschiedenen Entbindungsmöglichkeiten. Außerdem werden verschiedene Übungen zur richtigen Atmung und Entspannung sowie Massagetechniken angeboten.
Die Kurse werden von gut ausgebildeten Hebammen durchgeführt, die den Schwangeren jede Menge Unterstützung anbieten und gerne individuelle Fragen beantworten. Außerdem bekommen Schwangere auch Kontakt zu anderen werdenden Müttern, so dass auch Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden können.
Welche Methoden und Übungen (z. B. Yoga, Meditation, Schwangerschaftsgymnastik) vorgestellt werden, aber auch das Niveau der Kurse, sind von Kurs zu Kurs unterschiedlich und hängen von der jeweiligen Hebamme ab. Die Kurse dauern meist 6 bis 8 Wochen und finden einmal die Woche statt. Da sie nur eine begrenzte Teilnehmerzahl aufnehmen können, ist es ratsam, sich frühzeitig um einen Termin zu kümmern. Es werden teilweise auch Kurse angeboten, an denen der Partner teilnehmen kann.
In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für 12 Stunden.
Neben den herkömmlichen Schwangerschafts-Vorbereitungskursen werden außerdem Kurse zur Säuglingspflege angeboten. Werdende Mütter erhalten dort wichtige Informationen und praktische Tipps zur Ernährung und Pflege des Kindes. Gerade für Erstgebärende, die noch keine Erfahrung im Umgang mit Säuglingen haben, ist ein solcher Kurs sehr hilfreich.
Wo soll das Kind geboren werden? Anmeldung im Krankenhaus
Da es in den Städten meist mehrere Kliniken mit Entbindungsstationen gibt, stellt sich für die meisten Eltern die Frage, wo das Kind geboren werden soll.
Die Auswahl der Klinik sollte sich dabei nach den individuellen Ansprüchen der Frau richten. Für manche Frauen oder Eltern ist es wichtig, dass das Krankenhaus auf dem neuesten Stand der Technik ist. Andere legen Wert auf eine angenehme Atmosphäre oder wünschen sich eine Klinik, die über besondere Geburtseinrichtungen (z.B. Geburt im Wasser) verfügt. Eltern entscheiden sich für ein Krankenhaus, in der eine Kinderklinik vorhanden ist.
Nicht jede Klinik verfügt über Einrichtungen, die den Vorstellungen der Eltern gerecht werden. Deshalb ist es wichtig, sich über die zur Verfügung stehenden Krankenhäuser zu informieren. Fast alle Kliniken bieten für die werdenden Eltern regelmäßig Informationsabende statt. Es bietet den Eltern die Möglichkeit, einen Einblick in die Räumlichkeiten (Kreissaal, Neugeborenenstation etc.) zu geben und gibt ihnen Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen. Eltern, die sich nicht von vorne herein sicher sind, in welcher Klinik entbunden werden soll, empfiehlt es sich besonders, an Informationsabenden verschiedener Kliniken teilzunehmen. Prinzipiell sollte man sich für die Klinik entscheiden, in der man sich am wohlsten fühlt und die den individuellen Ansprüchen gerecht wird.
Frauen, bei denen eine Risikoschwangerschaft besteht oder mit Komplikationen bei der Geburt zu rechnen ist (z.B. Zwillingsgeburt) wird empfohlen, sich für ein Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik zu entscheiden.
Folgende Punkte können den werdenden Eltern helfen, sich die Entscheidung für das richtige Krankenhaus leichter zu machen:
- Steht jederzeit ein erfahrene Hebamme zur Verfügung?
- Ist die Klinik auf Eingriffe mit Komplikationen oder einen Kaiserschnitt eingestellt?
- Wird eine sanfte oder natürliche Geburt gefördert?
- Kann die Frau die Geburtspositionen selber wählen?
- Welche Geburtseinrichtungen sind vorhanden (z.B. Gebärhocker, Wasserwanne etc.)
- Kann die Mutter Methoden zur Geburtserleichterung anwenden, die sie bei der Geburtsvorbereitung gelernt hat?
- Ist ein Kinderarzt ständig zu erreichen?
- Wie häufig wird ein Dammschnitt durchgeführt?
- Gibt es Rooming in? (Das Kind darf im Zimmer der Mutter bleiben)
Prinzipiell dürfen Väter bei der Geburt dabei sein. Ausnahmen bestehen allerdings nicht selten bei Kaiserschnitten.
Hat man sich für eine Klinik entschieden, empfiehlt es sich, sich etwa vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin dort anzumelden.
Koffer packen
Da kaum ein Baby pünktlich zur Welt kommt und bestimmte Ereignisse (z.B. frühzeitiger Blasensprung) einen sofortigen Gang ins Krankenhaus erforderlich machen, sollte etwa vier Wochen vor dem Geburtstermin die Kliniktasche gepackt werden. Das verhindert zusätzlichen Stress, wenn es denn mal richtig los geht.
Für den Klinikaufenthalt empfiehlt es sich, folgende Sachen mitzunehmen:
- Personalausweis (für die Klinikverwaltung)
- Mutterpass
- Familienstammbuch (für die Klinikverwaltung)
- Kostenübernahmeschein der Krankenkasse (für die Klinikverwaltung)
- Versichertenkarte der Krankenversicherung (für die Klinikverwaltung)
- Übliche Pflegeprodukte (Duschseife, Shampoo, Zahnbürste und Zahnpasta, Kamm etc.)
- 3 kochfeste Waschlappen (je einen für den Oberkörper, Intimbereich und einen für die Brust)
- 3 kochfeste Handtücher (je einen für den Oberkörper, Intimbereich und einen für die Brust)
- 1 Gästehandtuch (Besuch sollte sich die Hände waschen, bevor es Kontakt zu dem Neugeborenen hat)
- 3 kochfeste Nachthemden, die an der Brust aufgeknöpft werden können (zum Stillen!)
- 2 Still-BHs
- kochfeste Unterhosen (am besten sind Einmal-Slips wegen der starken Blutungen nach der Entbindung)
- 1 Morgenmantel
- 1 Jogginganzug (für die Rückbildungsgymnastik)
- Warme Socken
- 1 Paar Hausschuhe
- Kleidung für die Entlassung
- Fotoapparat oder Videokamera
Normalerweise wird ein Neugeborenes für den Krankenhausaufenthalt mit klinikeigener Unterwäsche und Strampelanzügen versorgt. Doch es ist ratsam, die Ausstattung des Babys für den Nachhauseweg ebenfalls in den Koffer zu packen:
Für Babys Nachhauseweg benötigt man:
- 1 Baumwollbody (Größe 50-56)
- 1 Baumwollhemdchen (Größe 50-56)
- 1 Strampelanzug (Größe 50-56)
- 1 Ausfahrjäckchen mit Kapuze
- 1 Neugeborenenmütze (je nach Wetter)
- 1 Paar Baby-Handschuhe (je nach Wetter)
- 1 Wolldecke und/oder Federkissen
- 1 Baby-Autositz
- Windeln