Asiatische Kampfsportarten blicken auf eine lange Tradition zurück. So verschieden die Namen auch sein mögen, so einheitlich ist der Grundgedanke dieser Sportarten. Es geht vorwiegend um die waffenlose Selbstverteidigung. Bei nahezu allen asiatischen Kampfsportarten wird der Kenntnisstand der Sportler durch das Tragen eines Gürtels mit einer bestimmten Farbe zum Ausdruck gebracht. Dabei kennzeichnet die hellste Farbe den Status eines Anfängers, die dunkelste die des Meisters. In der Regel sieht die Reihenfolge der Farben wie folgt aus: weiß, gelb, orange, grün, blau, braun und schwarz.
Jiu-Jitsu
Jiu-Jitsu ist eine der ältesten Kampfsportarten Japans, die seit ca. 100 Jahren auch in Europa unterrichtet wird. Diese Selbstverteidigungskunst, die unter anderem auch während der polizeilichen Ausbildung gelehrt wird, zielt in erster Linie darauf ab, alle denkbaren Angriffe abzuwehren. Dabei werden die erlernten Verteidigungstechniken instinktiv und situationsbedingt möglichst so eingesetzt, dass man die Kontrolle über den Angreifer erlangt, ohne diesen ernsthaft zu verletzen. Immer mehr Frauen erlernen Jiu-Jitsu, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.
Ju-Jutsu
Ju-Jutsu ist eine moderne Selbstverteidigung, die aus den Grundformen des Jiu-Jitsu, Judo, Karate und Aikido entwickelt wurde. Modern daran ist, dass man mit nur wenigen Techniken alle Arten von Angriffen abwehren kann. „Ju“ bedeutet soviel wie nachgeben oder ausweichen, „Jutsu“ dagegen Kunst. Ju-Jutso ist demnach die Kunst durch nachzugeben oder auszuweichen mit der Kraft des Angreifers zu siegen.
Judo
Als Gründer des modernen Judo wird der 1860 geborene Kano Jigor bezeichnet. Er verfolgte das Ziel, eine Harmonie von Körper und Geist zu erreichen. Als Basis nutzte er seine Kenntnisse aus dem Jiu-Jitsu. Mittlerweile gehört Judo in der westlichen Welt zu den bekanntesten asiatischen Kampfsportarten und ist bereits seit 1964 olympisch. Judo heißt soviel wie sanfter Weg, was bereits andeutet, dass es sich hierbei um eine der ungefährlicheren Kampfsportarten handelt.
Karate
Bei dieser Kampfsportart gibt es zahlreiche Stilrichtungen, da viele Karatemeister aus Japan dem Sport ihren eigenen Stempel aufdrücken wollten. Entsanden ist Karate im 16. Jahrhundert, als die Chinesen die japanische Insel Okinawa besetzten und den Einwohnern jeglichen Besitz von Waffen untersagte. Diese erfanden daraufhin Karate, bei der Arme und Beine gezielt auf die lebensgefährlichen Körperstellen des Gegners angesetzt werden. Karate ist nicht eine reine Selbstverteidigungskunst. Auch Angriffe werden bei dieser Kampftechnik einstudiert. Es gilt, die geistige und körperliche Kraft auf ein Ziel zu fixieren. Dabei werden Kräfte freigesetzt, über die man unter normalen Umständen nicht verfügt. So können beispielsweise geübte Karateschüler mit Selbstbeherrschung und Konzentration durch gezielte Faust- oder Fußstöße, Bretter, Ziegelsteine oder ähnliche Gegenstände entzweien.
Kung-Fu
Kung-Fu findet seine Ursprünge in China. In den 70er Jahren wurde die Kampftechnik insbesondere durch die Bruce-Lee-Filme hierzulande publik gemacht. Durch hohe Sprünge sowie karate-ähnliche Schläge und Tritte wehrt man sich gegen Angriffe während man selbst zum Angriff übergeht.
Aikido
Bei der japanischen Kampfkunst Aikido spielt die Körperkraft eine untergeordnete Rolle und ist somit eine Selbstverteidigungsform, die für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet ist. Dabei geht es vorwiegend darum, die Kraft des Angreifers in eine Hebel- und Wurftechnik umzuwandeln, die auf den Kontrahent zurückgeführt wird. Ziel von Aikido ist, sich von Ängsten und Aggressionen zu befreien sowie das ganzheitliche Denken und Handeln zu fördern.
Taekwondo
Wie es der Name bereits andeutet (Tae: treten; Kwan: schlagen mit Händen; Do: geistige Kraft), geht es bei dieser Kampfsportart um die Koordination von Kopf und Körper. Beim Taekwondo, auch koreanisches Karate genannt, werden äußerst harte Handkantenschläge sowie Fußtritte eingesetzt. Hohe Aufmerksamkeit sowie Schutzwesten werden empfohlen, um Verletzungen vorbeugen.