Bluthochdruck – Sport

Fragen und Antworten rund um das Thema Bluthochdruck „Sport“
(die Informationen zu „Bluthochdruck Sport“ stammen aus 2004 – 2006. Analyse & Behandlung können sich mittlerweile geändert haben. Bitte suchen Sie bei Problemen IMMER einen Arzt auf)

Sauna nach Sport

Frage:
Stimmt es, dass ein Saunabesuch für Hypertoniker nach sportlicher Betätigung ungünstig ist?
Ich (m, 39 Jahre; 1,83 m, 84 kg, mit Betablocker 145/80) mache in einem Fitnessstudio 30-50 min. Ausdauertraining und danach 90 min. leichtes Krafttraining.
Hin- und wieder besuche ich danach die angeschlossene Sauna (Trocken- oder Dampfraum) ohne Beschwerden.
Nun habe ich gelesen, dass nach Krafttraining ein Saunabesuch wegen des gesteigerten Blutdruckes zu meiden sei.
Stimmt das?
von Christian am 17.03.2006 22:27

Experten-Antwort:
1. Patienten mit Bluthochdruck sollen sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollen Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck während der Ausübung besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden. Wie gesagt: der Blutdruck steigt nur während der Ausübung des Sportes, nicht langfristig oder dauernd an. Jede Kraftsportart ist allerdings anders zu bewerten, denn neben Kraftelementen beinhalten sie in unterschiedlicher Ausprägung mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit auch dynamische Elemente.
Also: Für den Patienten mit Bluthochdruck sind am besten dynamische Sportarten. Kraftsport ist aber besser als Verzicht auf Sport
2. Langfristig hat regelmäßiger Saunabesuch keine nennenswerten Auswirkungen auf den Blutdruck, d.h. führt weder zu einer Senkung noch zu einem Anstieg. Für den Einzelbesuch gilt, dass der Kreislauf aktiviert wird und Puls sowie Blutdruck ansteigen. Da dies nur kurze Zeit, d.h. in der Sauna und während einiger Zeit danach anhält, hat dies keine nachteiligen Folgen, kann sogar als günstige Kreislaufstimulation und –anregung bewertet werden. Gegen Saunabesuch nach Sport, auch nach Kraftsport bestehen keine Bedenken. Voraussetzung ist nur, dass der Blutdruck gut eingestellt ist und dass keine Herzkreislauferkrankungen bestehen.

Trainingspuls bei hohem Ruhepuls

Frage:
Mit welcher Pulsintensität kann ich trainieren, wenn ich bereits einen Ruhepuls von 80 – 100 habe?
Möchte ich einen Trainingspuls von ca. 135 Schläge pro Minute halten, so muss ich mich regelrecht bremsen. Als angenehm empfinde ich mein Training auf dem Crosstrainer bei einem durchschnittlichen Puls von ca. 145 Schlägen pro Minute. Blutdruck, EKG und Schilddrüse liegen bei mir im Normalbereich. Ich bin aber nicht besonders sportlich und versuche seit einiger Zeit 3 mal die Woche ca. 60 min Ausdauertraining zu machen.
von R.A. am 08.03.2006 16:35

Experten-Antwort:
Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Eine häufig verwendete Formel lautet: 220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%. Falls Sie also jünger als 40 Jahre sind, liegen Sie mit einer Trainingsherzfrequenz von 145/min gerade noch in diesem Bereich.

Wenn der Wert überschritten wird, besteht die Gefahr, dass der Körper Energie ohne Sauerstoff (anaerob) bereitstellen muss. Dadurch entsteht Milchsäure (Laktat), das sich im Körper ansammelt, es kommt zu einer Übersäuerung des Körpers, einem Rückgang der Leistungsfähigkeit und übermäßiger Erschöpfung, evtl. auch zu Muskelbrennen und Übelkeit.

Man muss aber bedenken, dass mit den Formeln nur Annäherungswerte errechnet werden und dass es individuelle Unterschiede gibt. Wenn Sie keine Herzkreislauferkrankungen haben und sich bei Herzfrequenzen, die die errechneten Werte überschreiten, während und nach dem Training wohl fühlen, ist gegen höhere Frequenzen nichts einzuwenden. Für Leistungssportler werden die Trainingsleistungen durch teils aufwändige Untersuchungen ohnehin individuell bestimmt. Ein Ruhepuls zwischen 60 – 100/min ist normal.

Langstreckenlauf mit Betablocker?

Frage:
Ich möchte dieses Jahr einen Lauf bewältigen von ca. 34 Kilometer. Vorbereitungstraining ein halbes Jahr. Nun meine Frage wie verhält es sich da, mit den Betablockern. Ich nehme Bisohexal 5 mg, eine halbe pro Tag. Laufe schon über ein Jahr mit diesem Medikament, der längste Lauf verlief sich ca. 11/2 Stunden.
von stachi am 04.02.2006 11:23

Experten-Antwort:
Betablocker (z.B. Bisoprolol im BisoHEXAL) können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb sollten Sportler, die wettkampfmäßig Ausdauersportarten betreiben oder auf gute Leistungen bzw. gute Zeiten Wert legen, keine Betablocker einnehmen. Es kann zwar sein, dass sich dieser Nachteil wegen der niedrigen Dosis von 2,5 mg täglich bei Ihnen gar nicht bemerkbar macht, doch sollten Sie bei Ihren Plänen vorsichtshalber auf einen anderen Blutdrucksenker, z.B. einen ACE-Hemmer oder einen AT1-Rezeptorblocker umzusteigen.

Alternative zu Betablockern bei Ausdauersportlern

Frage:
Ich bin 35 Jahre alt, 175 groß und 68 kg schwer und betreibe seit 10 Jahren Ausdauersport (Marathon). Vor ca. 1,5 Jahren wurde bei mir eine milde Hypertonie diagnostiziert (Werte bei den Messungen zuhause von über 140/90 mmHg, der untere Wert ging vereinzelt an 100 ran). Da ich von seiten meiner Mutter erblich vorbelastet bin, verschrieb mir mein Hausarzt daraufhin HCT Hexal 25mg. Es stellte sich jedoch heraus, dass dieses Medikament keine große Verbesserung brachte. Seit ca. 4 Monaten nehme ich nun einen Betablocker (MetoHEXAL Succ 47,5mg).

Ich fühle mich dadurch sehr müde und unkonzentrierter und in Bezug aufs Laufen unmotivierter und weniger leistungsfähig. Mein Ruhepuls (vorher knapp unter 50) ist auf unter 40 gesunken. Welche Alternativen zum Betablocker sind in Bezug auf leistungsorientierten Sport sinnvoll und was ist bei einem Medikamentenwechsel zu beachten (Nebenwirkungen der Alternativen)?
von Marathonman am 03.02.2006 16:44

Experten-Antwort:
1. Betablocker können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb sollten Sportler, die wettkampfmäßig Ausdauersportarten betreiben oder auf gute Leistungen bzw. gute Zeiten Wert legen, keine Betablocker einnehmen. Vorzugsweise sollten ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorblocker verordnet werden.
2. Leistungs- bzw. Ausdauersportler (z.B. Marathonläufer, Radrennfahrer) haben häufig einen niedrigen Puls. Betablocker können den Puls noch weiter verlangsamen. Ihr ohnehin niedriger Puls ist durch den Betablocker Metoprolol (im MetoHEXAL) noch niedriger geworden. Auch deshalb sind Betablocker keine geeigneten Blutdrucksenker für Ausdauer- und Leistungssportler.
3. Wenn Sie ärztlich untersucht und herzgesund sind – was bei einem Marathonläufer ja anzunehmen ist -, können Sie den Betablocker sofort ganz absetzen und auf den neuen Blutdrucksenker umsteigen. Sie sollten aber wissen: Betablocker führen häufig zu einer Verlangsamung des Pulses. Wenn ein Betablocker abgesetzt wird, steigt der Puls häufig überschießend an und kehrt dann erst innerhalb von 5 – 14 Tagen wieder auf den Wert vor Beginn der Behandlung zurück. Manchmal kommt es auch zu subjektiven Beschwerden wie Unruhe, Schwitzen oder Nervosität. Das kann unangenehm sein, ist aber bei Herzgesunden nicht gefährlich. Diese Phase dauert höchstens 10 – 14 Tage. Wenn Sie das vermeiden wollen, sollten Sie jeweils 14 Tage nur eine 1/2 Tablette MetoHEXAL und dann 1/4 Tablette einnehmen und erst dann den Betablocker vollständig absetzen.

Ausdauertest: mein Puls steigt höher als bei anderen!

Frage:
Gestern begann bei uns das Training. Wir haben einen sportmotorischen Ausdauertest gemacht. Hat schon ganz schön reingezogen! Ich hatte direkt nach der Belastung einen Puls von 200/min. Andere hatten da grad mal 170 oder 160/min. Zwei MInuten später hatte ich immer noch einen Puls von 144, andere von 120/min. Ist das schlimm, wenn man da höheren Puls hat? Was hat das für Auswirkungen ?
von Ein_Kilo_Mehl am 31.01.2006 10:23

Experten-Antwort:
Bei körperlichen Anstrengungen und sportlicher Betätigung steigen Puls und Blutdruck an. Dieser ist nicht nur normal, sonders er wird sogar benötigt, damit alle an der Leistung beteiligten Organe, vor allem Herz, Lunge und Muskeln den nötigen Sauerstoff erhalten.
Die Höhe des Anstiegs hängt in erster Linie davon ab, wie sehr man sich anstrengt und sich verausgabt. Einen weiteren ganz wichtigen Einfluss auf die Höhe von Puls- und Blutdruckanstieg hat der Trainingszustand. Wenn die anderen Teilnehmer am Ausdauertest die gleiche Leistung erbracht haben wie Sie und deren Puls weniger angestiegen und schneller zurückgegangen ist als bei Ihnen, spricht das am ehesten dafür, dass Sie weniger gut trainiert und fit sind. Vermutlich hatte der „sportmotorische Ausdauertest“ die Aufgabe, Trainingszustand und Leistungsfähigkeit der einzelnen Teilnehmer zu überprüfen und anschließend für das weitere Ausdauertraining die für die einzelnen Teilnehmer am besten geeigneten Leistungsvorgaben festzulegen. Wenn Sie jetzt mit dem Ausdauertraining beginnen, muss man Ihnen zu Beginn eine geringere Leistung empfehlen. Wenn Sie aber regelmäßig mindestens zweimal pro Woche gut trainieren und sich eine gute Kondition erarbeiten, wird in einigen Wochen auch Ihr Puls weniger ansteigen.

Blutdruckanstieg nach Trainingspause?

Frage:
Wegen eines Unfalls vor 3 Wochen musste ich eine Trainingspause einlegen. Seitdem sind mein Blutdruck und Puls erhöht.
Früher 135/85 mmHg, Ruhepuls 40/min, heute 150/95, Ruhepuls 75.
Die Ärzte haben keine Meinung dazu und haben mir 10 mg Enalapril verschrieben, worauf mein Blutdruck auf 140/85 sank.
Können diese Veränderungen Folge des Trainigsentzuges sein? Ich fahre normalerweise ca 90 Minuten pro Tag intensiv Rad, incl. Intervalltraining.
von Merlin am 31.01.2006 09:50

Experten-Antwort:
Durch körperliche und sportliche Betätigung wird nicht nur ein Bluthochdruck behandelt, sondern auch der normale Blutdruck niedrig gehalten. Seit dem Unfall müssen Sie nicht nur eine Trainingspause einlegen, auch Ihre ganze Lebenssituation hat sich vermutlich geändert und wirkt auf Blutdruck und Puls ein. Sie erkennen das auch daran, dass Ihr niedriger „Sportlerpuls“ deutlich angestiegen ist.
Das Beste wäre vermutlich gewesen, wenn man mit der Verordnung von Blutdrucksenkern erst einmal einige Wochen abgewartet hätte, bis Sie Ihren normalen Rhythmus wieder gefunden haben und hoffentlich Ihren Sport wieder aufnehmen. Jetzt haben Sie in Absprache mit Ihrem Arzt zwei Optionen:
1. Das Medikament weiter nehmen und absetzen, wenn Sie wieder in Ihrem normalen Rhythmus sind. Dann 2 – 4 Wochen nach dem Absetzen überprüfen, ob Ihr Blutdruck wieder normal ist oder ob er erhöht bleibt und behandelt werden muss.
2. Das Medikament schon jetzt absetzen und den Blutdruck überprüfen, wenn Sie – in wenigen Wochen – wieder in Ihrem normalen Rhythmus sind.

Badmintion bei hohem Blutdruck?

Frage:
Seit 3 Wochen nehme ich (weiblich, 31 Jahre, Blutdruck: 160/104 mmHg, Ruhepuls 60/min, Größe 174 cm, Gewicht 77 kg) Betablocker ein. Ich spiele seit 15 Jahren 3 mal pro Woche 2 Stunden Badminton und bin Kreisklasse-Einzelspieler. Ist Badminton eher schädlich für mich? Sollte ich mich auf 3 mal pro Woche Joggen umstellen ? Ich laufe bisher sporadisch ca. 1-2 mal / Woche 10 KM in 65 Minuten).
von maja774 am 15.01.2006 20:11

Experten-Antwort:
1. Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks und ist sehr sinnvoll.
2. Sportarten mit vorwiegend dynamischen Elementen (dynamische Belastungen mit viel Bewegung wie z. B. Laufen, Joggen, auch Badminton), sollten bevorzugt werden. Andererseits sind Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen) weniger geeignet. Sie brauchen also Ihre Sportart nicht wechseln und sollten beides machen, Badminton und laufen, wenn es Ihnen Freude bereitet.
3. Betablocker können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und sind deshalb nicht die am besten geeigneten Blutdrucksenker für Sportler, die hohe Leistungen erbringen bzw. Dauersportarten betreiben. ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorantagonisten oder Kalziumantagonisten sind gut geeignet.

Ausdauersport bei Bluthochdruck?

Frage:
Ist es sinnvoll, bei leichtem Bluthochdruck eine Ausdauersportart, zum Beispiel Dauerlauf, zu betreiben?
von Krachlederne am 08.01.2006 19:14

Experten-Antwort:
Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks und ist sehr sinnvoll.
Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen, auch als Ausdauersportart betrieben) sollten bevorzugt werden. Während körperlicher Betätigung und sportlicher Aktivität steigen Blutdruck und Puls an: das ist normal und muss sein, damit alle Organe, vor allem Herz und Muskeln gut durchblutet werden, genügend Sauerstoff erhalten und die geforderte Leistung erbringen können. Etwa 3 – 5 Minuten nach Ende der Betätigung ist der Blutdruck wieder weit gehend normal.

Kieser-Krafttraining

Frage:
Verträgt sich Kieser, gesundheitsorientiertes Krafttraining, mit Bluthochdruck?
von Hofzinser am 18.12.2005 10:46

Experten-Antwort:
Patienten mit Bluthochdruck sollen sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollen Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck während der Ausübung besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
Allerdings ist jede Kraftsportart anders zu bewerten, denn neben Kraftelementen beinhalten sie in unterschiedlicher Ausprägung mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit auch dynamische Elemente.
Also: am besten sind dynamische Sportarten. Kraftsport ist besser als Verzicht auf Sport. Auf jeden Fall muss der Bluthochdruck gut behandelt sein.

Marathon bei Hypertonie

Frage:
Mein Freund ist 62 Jahre alt, hat schon über 20 Marathons bewältigt und seit kurzem eine Hypertonie. Diese ist medikamentös gut eingestellt. Darf er weiter Marathon laufen?
von detleff am 16.12.2005 13:03

Experten-Antwort:
Körperliche und sportliche Betätigung gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks. Beim Bluthochdruckpatienten werden zwar nicht sportliche Hochleistungs- und Ausdauersportarten gefordert. Aber wenn die Hypertonie gut eingestellt ist, Ihr Freund herzgesund ist und Freude am Marathon hat, gibt es keine Einwände gegen weitere Marathonläufe.

Bluthochdruck und Krafttraining

Frage:
Stimmt es, dass Krafttraining den Blutdruck erhöhen kann? Wäre Krafttraining unbedingt zu vermeiden? Wie ist es mit einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining?
von Bietigheim am 04.12.2005 14:00

Experten-Antwort:
Patienten mit Bluthochdruck sollen sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollen Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck während der Ausübung besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden. Wie gesagt: der Blutdruck steigt nur während der Ausübung des Sportes, nicht langfristig oder dauernd an.
Jede Kraftsportart ist anders zu bewerten, denn neben Kraftelementen beinhalten sie in unterschiedlicher Ausprägung mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit auch dynamische Elemente.
Also: am besten sind dynamische Sportarten. Kraftsport ist besser als Verzicht auf Sport. Die Kombination von Ausdauertraining und Kraftsport ist besser als Kraftsport allein. Auf jeden Fall muss der Bluthochdruck gut behandelt sein.

Nach 20 Jahren wieder Ausdauersport

Frage:
Ich bin 61 Jahre alt und trieb bis zum 41. Lebensjahr regelmäßig Ausdauersport (Laufstrecken zw. 20 und 30 km). Danach entwickelte ich Bluthochdruck und nahm den Betablocker Querto ein. Seit 1. Januar dieses Jahres (und 5 Knieoperationen) laufe ich wieder ca. 3mal die Woche und wechselte auf Anraten eines Kardiologen auf Nebilet um (115/64 mmHg, Ruhepuls 47/min).
Seitdem bin ich nur noch fähig max. 10 Min. am Stück zu laufen, am Ergometer geht mein Puls bei 70W auf 140 hoch und ich bin völlig von der Rolle. Was ist die Ursache, bitte? Mit freundl. Grüßen
von Heinz am 17.10.2005 11:25

Experten-Antwort:
Zunächst wird vorausgesetzt, dass Sie von Ihrem Kardiologen gründlich untersucht wurden und dass ärztlicherseits keine Bedenken gegen eine sportliche Betätigung bestehen.
1. Wenn Sie seit dem 41. Lebensjahr keinen Ausdauersport mehr betrieben haben, sind Sie untrainiert und müssen sich Leistungsfähigkeit durch Ausdauertraining völlig neu erwerben. Was Sie vor 20 Jahren gemacht haben, zählt heute nicht mehr.
2. Ihre Zeilen erwecken den Eindruck, als hätten Sie Ihren Ausdauersport mit der Vorstellung aufgenommen, Ihr Laufpensum von 20 – 30 km heute wie früher absolvieren zu können. Aber bedenken Sie: Sie sind untrainiert, inzwischen 20 Jahre älter und haben Knieoperationen hinter sich. Kann es sein, dass Sie zu ehrgeizig sind, sich zu hohe Ziele zu schnell setzen? Haben Sie sich selbst Gedanken gemacht oder sich von einem Sportlehrer oder Sportmediziner beraten lassen, wie man ein Konditionstraining am besten plant und aufbaut?
3. Weitere Gesichtspunkte kommen bei Ihnen hinzu:
a) Betablocker (im Querto und Nebilet) können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, und sind deshalb nicht die am besten geeigneten Blutdrucksenker für Sportler.
b) Bei Werten um 115/64 mmHg liegt Ihr Blutdruck in einem niedrigen Bereich. Bei zu niedrigem Blutdruck ist die Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Außerdem hat der Betablocker Ihren Puls sehr verlangsamt.
c) Fragen Sie angesichts der niedrigen Blutdruckwerte und des langsamen Pulses Ihren Arzt, ob Sie überhaupt einen Blutdrucksenker benötigen, ob evtl. versuchsweise der Betablocker abgesetzt und anschließend überprüft werden soll, ob Sie überhaupt einen erhöhten Blutdruck haben und ob – bei Bestätigung des Bluthochdrucks – der Betablocker durch einen anderen Blutdrucksenker (z.B. einen ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorblocker) ersetzt werden kann.

Betablocker und Ausdauersport

Frage:
Kann ich unter Betablockern Ausdauersport treiben, z.B.bis hin zum Marathon?
Habe in der Runners-Zeitschrift gelesen, dass dies nicht zu empfehlen ist.
von Binka am 20.09.2005 12:35

Experten-Antwort:
1. Betablocker können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Deshalb sollten Sportler, die wettkampfmäßig Ausdauersportarten betreiben oder auf gute Leistungen bzw. gute Zeiten Wert legen, keine Betablocker einnehmen.
2. Leistungs- bzw. Ausdauersportler (z.B. Marathonläufer, Radrennfahrer) haben häufig einen niedrigen Puls. Betablocker können den Puls noch weiter verlangsamen. Auch deshalb sind Betablocker keine geeigneten Blutdrucksenker für Ausdauer- und Leistungssportler.

Normalwert für den Puls in Ruhe und beim Sport?

Frage:
Ich betreibe seit einem halben Jahr regelmäßig Sport und habe das mit Abnahme und Ernährungsumstellung verbunden. Nun möchte ich weiter gesund Sport betreiben. Wie hoch ist der Ruhe- und Belastungspuls bei einer Frau (28 jahre, 61 kg, 167 cm) normalerweise?
von Läuferin am 02.08.2005 16:30

Experten-Antwort:
1. Der Puls muss in körperlicher und seelischer Ruhe gemessen werden. Ein Puls von 60 – 100/min ist unter diesen Bedingungen bei Erwachsenen – ohne Abhängigkeit von Geschlecht und Alter – normal.
2. Bei körperlichen Anstrengungen und sportlicher Betätigung steigen Puls und Blutdruck an. Die Höhe des Anstiegs hängt in erster Linie davon ab, wie sehr man sich anstrengt und sich verausgabt. Andere Faktoren wie Trainingszustand und Art der Belastung (z.B. Laufen oder Gewichtsheben) spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es gibt also einen Anstieg von Blutdruck und Puls unter Belastung. Dieser ist nicht nur normal, sonders er wird sogar benötigt, damit alle an der Leistung beteiligten Organe, vor allem Herz, Lunge und Muskeln den nötigen Sauerstoff erhalten.
3. Für Personen, die sich durch regelmäßiges Training eine möglichst optimale Kondition und Leistungsfähigkeit erwerben wollen, kann man mit verschiedenen Formeln so genannte optimale Trainingsherzfrequenzen bei Dauerbelastungen errechnen, die dann beim Training nicht überschritten werden sollen. Dies sind die Herz- bzw. Pulsfrequenzen, bei denen die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Eine dieser Formeln lautet „220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%“. In Ihrem Fall ist die optimale, obere Pulsfrequenz [(220 – 28) – 20 bis 30%] etwa 135 – 155/min. Oberstes Gebot ist aber: Sie sollten sich nicht überanstrengen, Sie sollten beim Sport keine Beschwerden, insbesondere keine Herzbeschwerden haben und vor allem sollte der Sport Ihnen Freude bereiten. Wenn es Ihnen langfristig nicht um den Erwerb optimaler Leistungsfähigkeit und Kondition, sondern um die Freude an sportlicher Leistung, auch an kurzfristiger Spitzenleistung geht, ist es auch vertretbar, wenn der Puls diese Grenzen einmal überschreitet.

Was ist ein normaler Puls beim Sportler?

Frage:
Wie hoch ist bei einen Sportler der Puls in Ruhezustand? Ich rauche und habe meist so um die 70, an guten Tagen bis 64/min. Ist dieser Wert gut?
von das ich am 17.07.2005 19:51

Experten-Antwort:
Der Puls muss in körperlicher und seelischer Ruhe gemessen werden. Der Normalwert liegt dann zwischen 60 – 100/min. Ein niedriger Pulswert ist typisch für gut trainierte Sportler, d.h. je höher die Ausdauerleistungen, umso niedriger kann der Puls sein. Ausgesprochene Dauerleistungssportler (z.B. Marathonläufer oder Langstreckenradrennfahrer) haben oft Pulswerte unter 40/min.
Ihr Puls liegt in einem guten Bereich.
Wenn Sie sich um Ihre Gesundheit besorgt sind, sollten Sie das Rauchen aufgeben. Rauchen kann der Puls erhöhen.

Sport bei Hypotonie

Frage:
Ich würde gerne wissen, wie man durch Sport zu niedrigem Blutdruck gegenwirken kann? Welche Sportart wäre da am sinnvollsten und im welchen Alter sollte man damit beginnen?
von Sportstudent am 14.06.2005 14:13

Experten-Antwort:
Für die untere Grenze des Blutdrucks gibt es keinen bestimmten Wert. Vielmehr wird die Diagnose eines zu niedrigen Blutdrucks (Hypotonie) nur gestellt, wenn bei niedrigen Werten entsprechende Beschwerden bestehen. Es gibt Menschen, die fühlen sich bei Werten von 90/60 mmHg pudelwohl, andere haben Beschwerden. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Leistungsschwäche, Schwindel, evtl. sogar kurze Bewusstlosigkeiten oder Stürze können von einem niedrigen Blutdruck kommen. Es gibt zahlreiche Ursachen für zu niedrigen Blutdruck, z.B. Blutarmut, Schilddrüsenunterfunktion, Hormonstörungen, Störungen des Nervensystems, Einnahme von bestimmten Medikamenten u.a. Deshalb muss bei niedrigem Blutdruck mit Beschwerden eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Wenn bei Ihnen eine ärztliche Untersuchung keine Ursache ergeben hat oder wenn bei Ihnen ein niedriger Blutdruck ohne Beschwerden besteht, können und sollten Sie sich körperlich und sportlich betätigen, mindestens 3 mal pro Woche 30 min oder auch täglich etwa 15 min. Die Art der sportlichen Betätigung ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass es eine Betätigung ist, die Ihnen Spaß und Freude bereitet und die Sie gerne regelmäßig betreiben, z.B. Radfahren, Joggen, Schwimmen, Gymnastik, Fitnessstudio.
Sport zur Behandlung und Vorbeugung von niedrigem Blutdruck kann man in jedem Alter betreiben. Übrigens dient Sport auch zur Vorbeugung und Behandlung eines zu hohen Blutdrucks.

Maximaler Blutdruck beim Sport

Frage:
Wie hoch darf der Blutdruck bei gleichmäßiger Belastung (Puls ca. 120) steigen?
von borisiwan am 30.05.2005 18:12

Experten-Antwort:
Wenn Sie gesund und Leistungssportler sind, gibt es keine obere Grenze für den Blutdruck. Beispielsweise haben Gewichtheber beim Heben und Stemmen der Gewichte teilweise Blutdruckwerte über 400 mmHg. Wie hoch der Blutdruck bei körperlicher bzw. sportlicher Betätigung ansteigt, hängt entscheidend von Ausmaß und Dauer der Anstrengung sowie der Art der körperlichen Betätigung (z.B. dynamisch wie Laufen oder statisch wie Gewichtheben) ab. Es besteht keine feste Beziehung (Korrelation) zwischen Puls und Blutdruck bei den verschiedenen Sportarten.

Sport und Sauna bei mildem Bluthochdruck

Frage:
Ich habe bei mehreren Referenzmessungen einen Blutdruck zwischen 160/100 und 135/85 mmHg morgens festgestellt, meistens aber 140/90 (mittel). Bei einer 24h Messung wurde ebenfalls festgestellt, dass der Blutdruck zu hoch ist.
Ich habe lt. BMI Übergewicht 95 KG 189cm .
Ich treibe mindestens 2 mal die Woche Sport: Fitnesstraining, Radfahren, Laufen.
1 Muss ich schon Medikamente einnehmen
2 Ist Fitnesstraining ok
3 Darf man in die Sauna mit Bluthochdruck
von cam238 am 05.05.2005 15:25

Experten-Antwort:
1. Leider schreiben Sie nur, dass Ihr Blutdruck auch bei der Langzeitmessung erhöht war, nennen aber nicht den Mittelwert über 24-Stunden und während des Tages. Aufgrund Ihrer Angaben besteht aber sehr wahrscheinlich nur ein milder Bluthochdruck. In diesem Fall erfolgt zunächst eine Behandlung mit Allgemeinmaßnahmen ohne Medikamente, d.h. durch Gewichtsabnahme bei Übergewicht, kochsalzarme Kost, Einschränkung des Alkoholkonsums und körperliche bzw. sportliche Betätigung für die Dauer von 6 – 12 Monaten. Wenn durch diese Maßnahmen der Blutdruck nicht normal wird, muss ein Blutdrucksenker (ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker, Betablocker, Kalziumantagonist, Diuretikum) verordnet werden.
2. Körperliche und sportliche Betätigung gehört zur Behandlung des Bluthochdrucks. Fitnesstraining, Radfahren, Laufen usw. ist ok.
3. Langfristig hat regelmäßiger Saunabesuch keine nennenswerten Auswirkungen auf den Blutdruck, d.h. führt weder zu einer Senkung noch zu einem Anstieg. Für den Einzelbesuch gilt, dass der Kreislauf aktiviert wird und Puls sowie Blutdruck ansteigen. Da dies nur kurze Zeit, d.h. in der Sauna und während einiger Zeit danach anhält, hat dies keine nachteiligen Folgen, kann sogar als günstige Kreislaufstimulation und –anregung bewertet werden.
Bei Herz-Kreislauferkrankungen und bei deutlich erhöhtem, schlecht eingestelltem Bluthochdruck sollte ein Patient vor dem Saunabesuch den Arzt, der seine Befunde und Erkrankungen kennt, um Rat fragen. Die Sauna sollte zunächst nicht zu heiß und die Dauer nicht zu lange sein, ferner sollte die abschließende kalte Dusche – wegen eines starken Blutdruckanstiegs – vermieden werden.

Nebenwirkungen der Blutdrucksenker beim Sport

Frage:
Ich nehme seit ca. 4-5 Wochen das Medikament CoDiovan 160/12,5 mg sowie zusätzlich Torasemid 5mg. Mit der Einnahme dieser beiden Medikamte hat sich mein Blutdruck von 140/100 auf 120/80 eingestellt. Leider habe ich seit der Einnahme dieser Medikamte ständig beim Sport muskuläre Probleme. Können diese auf die nun verordneten Medikamente bezogen werden, da seit der Einnahme von Torasemid ich ständig „Wasserlassen“ muß ? Mein Bluthochdruck wurde davor mit Rampiril Hexel Comp 5/25 mg behandelt, was aber keine Blutdrucksenkung zur Folge hatte, auch war CoDiovan nicht alleine ausreichend.
von Matze am 09.04.2005 14:32

Experten-Antwort:
CoDiovan enthält zwei Medikamente, nämlich den AT1-Rezeptorblocker Valsartan und das Diuretikum Hydrochlorothiazid. Torasemid ist ebenfalls ein Diuretikum, das noch stärker wirkt. Es sollten aber bei Bluthochdruck keinesfalls zwei Medikamente der gleichen Art, also keine zwei Diuretika gleichzeitig verordnet werden.
Diuretika sind „harntreibende Medikamente“, so dass es überhaupt nicht verwunderlich ist, dass Sie „ständig Wasser lassen müssen“ und vermutlich auch vermehrt Durst haben und viel trinken müssen. Bei Sportlern kann sich diese Doppelverordnung besonders ungünstig auswirken, weil Diuretika zu Kalium- und Magnesiumverlust führen, damit zu Minderung der muskulären Leistungsfähigkeit und zu Muskelkrämpfen.
Wenn die Zweierkombination CoDiovan allein wirklich nicht ausreicht, den Blutdruck zu normalisieren, müssen Sie zusätzlich einen dritten Blutdrucksenker einnehmen, z.B. einen Kalziumantagonisten oder evtl. auch einen Betablocker.

Marathonlaufen bei Bluthochdruck?

Frage:
Bei welchen Messwerten spricht man von Bluthochdruck und darf ich mit Bluthochdruck Marathon laufen?
Mein Alter ist 30 Jahre. Der Blutdruck liegt bei 144/77 (Ruheblutdruck), der Puls bei 67/min.
Darf ich mit diesen Werten ohne Bedenken laufen?
von Akki75 am 05.04.2005 16:01

Experten-Antwort:
1. Wenn der Blutdruck bei mehrfach wiederholten Messungen beim Arzt 140/90 mmHg und darüber bzw. bei regelmäßigen Selbstmessungen in körperlicher und seelischer Ruhe 135/85 mmHg und darüber beträgt, besteht ein erhöhter Blutdruck.
2. Wenn der Blutdruck erhöht ist, muss er mit Allgemeinmaßnahmen (Gewichtsabnahme bei Übergewicht, kochsalzarme Diät, Einschränkung des Alkoholkonsums und körperliche und sportliche Betätigung) und bei unzureichender Senkung auch mit Medikamenten behandelt werden.
3. Bevor Sie Leistungssport treiben, sollte der Blutdruck gut eingestellt sein. Außerdem setzt das voraus, dass aufgrund einer ärztlichen Untersuchung Herzkreislaufkrankheiten ausgeschlossen sind.

Krafttraining, Proteinpulver und Bluthochdruck

Frage:
Ich bin 28 und betreibe regelmäßig Krafttaining. Zur Ergänzung nehme ich seit Jahren Proteinpulver. Bei einer 24-Stunden-Messung hatte ich fast durchgehend einen Blutdruck von >150/90 mmHg. Da ich neben dem Gewichtstraining zum Ausgleich auch jogge, glaube ich nicht, dass es am Sport liegt.
Könnte es am Proteinpulver liegen? Was ist denn aus wissenschaftlicher Sicht zu der Naturheil-These zu sagen, dass tierisches Eiweiß die Gefässe verstopft und das Blut verdickt?
von Micha am 04.04.2005 15:13

Experten-Antwort:
1. Wenn bei der Langzeitmessung der Mittelwert aller Messungen über 24 Stunden – bei gutem, ungestörtem Schlaf – 130/80 mmHg und darüber bzw. der Tagesmittelwert zwischen etwa 6 und 22 Uhr 135/85 mmHg und darüber betrug, haben Sie einen Bluthochdruck.
2. Patienten mit Bluthochdruck sollen sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks. Allerdings sollten Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck kurzfristig besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
3. Proteinpulver sind nicht standardisiert und enthalten in unterschiedlicher Zusammensetzung meistens neben Eiweiß auch Vitamine und Elektrolyte. In dieser Zusammensetzung und in der üblichen Zielsetzung, nämlich Muskelaufbau, sind sie kein Bestandteil der Schulmedizin. Eine normale, ausgewogene Kost enthält für gesunde Personen alle Nährstoffe in ausreichender Menge.
4. Mir sind keinerlei wissenschaftliche, d.h. ernst zu nehmende und überzeugende Untersuchungen bekannt, nach denen tierisches Eiweiß in Mengen, die üblicherweise mit der Nahrung aufgenommen werden, Blutgefäße verstopfen oder das Blut verdicken bzw. andere ungünstige Wirkungen haben.

Kraftsport bei Bluthochdruck?

Frage:
Blutdruck –>135-160 (sys) und 75-85 (dia)
Ich bin 30 Jahre alt, treibe davon 20 Jahre regelmäßig Sport (Cardio + Kraftsport), 5 Jahre sogar Leistungssport, keine Zeichen von Übergewicht, 13 Prozent Körperfettanteil….Nichtraucher, gesunde und bewusste Ernährung. Eigentlich denke ich, genug für meine Gesundheit zu machen. Lt. Hausarzt sollte ich den Kraftsport strengstens unterlassen. Die Gründe sind ja bekannt (starke Bludruckspitzen).
Der Sport (4/Woche–>45 min-1h) half mir aber gerade dabei, den Stress vom Arbeitsalltag hinter sich zu lassen und ganz nebenbei noch was für den Körper zu tun (sitzende Tätigkeit–>Rücken stärken..).
In einem Bericht eines Sportmediziners hatte ich gehört, dass Sportler ein stärkeres Gefäßsystem haben und daher nicht ganz so anfällig sind für Gefäßkrankheiten (aufgrund von Bluthochdruck…).Ich möchte ungern auf den Kraftsport als Ausgleich Nummer 1 verzichten.
von Sportler am 01.04.2005 09:41

Experten-Antwort:
Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollten Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck kurzfristig besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
Jede Kraftsportart ist anders zu bewerten, denn neben Kraftelementen beinhalten sie in unterschiedlicher Ausprägung mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit auch dynamische Elemente.
1. Sie sollten dafür sorgen, dass Ihr Blutdruck normal wird, d.h. dass die Mittelwerte regelmäßiger Selbstmessungen unter 135/85 mmHg liegen. Am besten durch Allgemeinmaßnahmen. Da Sie nicht übergewichtig sind und bereits Sport treiben, kommt bei Ihnen nur kochsalzarme Kost und Einschränkung des Alkoholkonsums in Betracht. Wenn das nicht ausreicht, müssen Sie einen Blutdrucksenker nehmen.
2. Wenn Sie keine Herzkreislauferkrankungen haben, besteht keinerlei Anlass, ihnen Ihren geliebten Kraftsport „strengstens“ zu verbieten. Einerseits ist es viel besser, wenn Sie Ihren Kraftsport weiterhin ausüben als wenn Sie auf sportliche Betätigung verzichten. Außerdem hilft Ihnen der Sport beim Stressabbau und macht Ihnen offensichtlich besondere Freude. Andererseits wissen Sie, dass Kraftsport nicht die günstigste Art der sportlichen Betätigung bei Bluthochdruck ist (Aber: lieber Kraftsport als Rauchen). In diesem Konflikt haben Sie als Patient die letzte Entscheidung. Denken Sie dabei daran: es gibt viele, sehr unterschiedliche Gefährdungen in unserem Leben (z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, reichlich und gut Essen, schnelles Autofahren, Bergsteigen, Boxen, alpines Skifahren usw.), die man kennt und trotzdem nicht meidet.

Belastungshochdruck bei 280 Watt

Frage:
Ich bin 47 Jahre alt, seit vielen Jahren betreibe ich Bergsteigen, Mountainbiken und Skitouren. Ich hatte nie Probleme. Jetzt beim Leistungstest wurde ein „Belastungsbluthochdruck“ von 234/85 mmHg diagnostiziert bei 280 Watt und es erfolgte ein Abbruch. Ich habe ansonsten einen normalen Blutdruck.
von werner am 29.03.2005 13:08

Experten-Antwort:
Bei körperlichen Anstrengungen steigt der Blutdruck teils ganz erheblich an. Dabei hängt die Höhe des Anstiegs in erster Linie vom Ausmaß der Belastung ab. Neben anderen Faktoren wie Trainingszustand, Alter usw. spielt auch die Art der Belastung eine wichtige Rolle. Mit 280 Watt haben Sie eine eindrucksvolle Leistung hingelegt. Arzt und Assistentin hätten eigentlich beeindruckt sein müssen, denn solche Werte erreichen nur wenige. Der Blutdruck von 234/85 mmHg ist damit gut erklärt
Es gibt also einen Anstieg des Blutdrucks unter Belastung. Dieser ist nicht nur normal, sondern er wird sogar benötigt, damit alle an der Leistung beteiligten Organe, vor allem Herz, Lunge und Muskeln den nötigen Sauerstoff erhalten. Entscheidend ist der Blutdruck in Ruhe. Da dieser bei Ihnen normal ist, besteht keinerlei Anlass zur Besorgnis.
Beim Belastungs-EKG wird der Blutdruck immer gemessen und steigt häufig über 200 mmHg an. Wenn der systolische Blutdruck über 220 mmHg steigt, wird in der Regel die Belastung vorsichtshalber abgebrochen. Man weiß ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob der Patient herzkrank ist oder nicht. Die Untersuchung erfolgt ja, um eine evtl. Herzerkrankung festzustellen.
Ob bei einem Patienten ein „Belastungsbluthochdruck“, d.h. ein überhöhter Blutdruckanstieg unter Belastung besteht, kann man nur unter standardisierten Bedingungen durch eine Untersuchung bei submaximaler dynamischer Belastung feststellen. Hierfür gilt etwa: bei 20 – 50-jährigen soll der Blutdruck bei 75 Watt 185/100 mmHg, bei 100 Watt 200/100 mmHg nicht überschreiten. Ich vermute, dass Sie diese Werte nicht überschritten haben

Sport bei Behandlung mit Marcumar?

Frage:

Aufgrund einer Rezidivthrombose sowie einem Gerinnungsdefekt wurde mir eine dauerhafte Marcumar-Therapie verordnet. Kann ich unter der dauerhaften Marcumar-Therapie Sportarten wie Fußball/Handball/alpiner Skisport im gehobenen Amateurbereich ausüben?
von EDE am 26.03.2005 16:30

Experten-Antwort:

Prinzipiell kann man unter einer Antikoagulation mit Marcumar alle Sportarten betreiben, wenn keine Verletzungsgefahr besteht. Das Risiko besteht darin, dass die Gefahr und die Stärke einer Blutung bei der Blutverdünnung erhöht ist. Das ist bei offenen (sichtbaren) Wunden oder Blutergüssen, die unter Marcumar stärker sind, in der Regel keine besondere Gefahr. Sehr problematisch sind aber innere Blutungen oder Hirnblutungen nach Unfällen bzw. Zusammenstößen, die dann sehr viel stärker sind, ja sogar tödlich enden können. Prinzipiell sind solche Verletzungen bei allen Sportarten, die Sie nennen, zwar selten, aber nicht auszuschließen.
Ein Beispiel: Ein Patient, der unter Schwindel leidet und bei dem deshalb Sturzgefahr besteht, darf nicht mit Marcumar behandelt werden.

Langsamer Puls und Betablocker bei Sportlern?

Frage:

Mein Bluthochdruck wird seit einigen Jahren mit Beloc-zok-mite 1x/Tag behandelt. Ich treibe 3x pro Woche bis ca. 12 km Laufsport. Mein Puls ist in Ruhe bei 52-55/min. Blutdruck in der Belastung bis 210/120 mmHg. In Ruhe 135-150/80-95 mmHg (je nach ertragenen Stress). Ich bin 57 Jahre alt. Ein Wechsel auf DELMUNO wurde mir angeraten. Ist diese Wirkstoffkombination für mein Laufsport mit Wettkampfteilnahmen besser geeignet?
von Straßenläufer am 25.03.2005 13:35

Experten-Antwort:

1. Bei Ihnen gibt es gleich zwei Ursachen für einen niedrigen Puls (Bradykardie): Sie treiben regelmäßig Sport und nehmen den Betablocker Metoprolol ein. Durch regelmäßigen Ausdauersport sinkt der Puls, bei Leistungssportlern (z.B. Marathonläufern, Radrennfahrern) liegt er häufig sogar unter 40/min. Hinzu kommt, dass alle Betablocker, u.a. auch Metoprolol (im Beloc Zok), den Puls verlangsamen können. Wenn man dann noch bedenkt, dass Betablocker die Leistungsfähigkeit von Sportlern beeinträchtigen können, ist der Betablocker für Sie nicht der geeignete Blutdrucksenker.
2. Delmuno ist ein Kombinationsmedikament, d.h. es enthält zwei Blutdrucksenker, nämlich den ACE-Hemmer Ramipril und den Kalziumantagonisten Felodipin. Wie bei der Verordnung jedes Medikamentes muss der Arzt Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen beachten. Das Medikament ist für Sportler geeignet.

Langstreckenlauf: Wohlbefinden trotz hohem Puls

Frage:

Seit ungefähr einem halben Jahr laufe ich regelmäßig eine Stunde pro Woche. (ca. 10km). Vorher habe ich ca. sechs Jahre gar keinen Sport getrieben, davor fast täglich Tennis, Squash oder Radfahren.
Nun habe ich einen Pulsmesser. Wenn ich laufe, bin ich sehr schnell bei einem Puls von 170/min. MP habe ich von 198. Ich fühle mich beim Laufen aber gut und kann mich auch gut unterhalten. Ich bin 25 Jahre alt und mein normaler Puls liegt bei 80. Muss ich mir Sorgen machen?
von Barney am 18.03.2005 19:43

Experten-Antwort:

Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Wenn die optimale Herzfrequenz überschritten wird und Energie ohne Sauerstoff (anaerob) bereitgestellt wird, drohen Beschwerden, Atemnot, Leistungsminderung und Abnahme der Kondition. Selbstverständlich gibt es hier individuelle Schwankungen und Formeln werden den individuellen Gegebenheiten manchmal nicht gerecht.
Man kann man nur vermuten, dass Sie gut trainiert sind, bei hohen Leistungen beschwerdefrei bleiben und sich gut fühlen, und trotz Überschreitung der errechneten optimalen Herzfrequenz den Energiebedarf aerob bereitstellen. Trotzdem empfehle ich Ihnen eine kardiologische bzw. sportmedizinische Untersuchung.
PS: Ich hoffe, Ihr Pulsmesser funktioniert korrekt!

Individuelle Unterschiede der Trainingsherzfrequenz

Frage:

Ich mache seit einem guten halben Jahr Spinning (und ich jogge auch), aber mein Puls ist immer sehr hoch (um die 180), obwohl ich mich super fühle. Manchmal erreiche ich auch die 200, wo andere bei einem Puls von ca. 160 liegen. Was ist mit mir los? Die Fitnesstrainer haben auch keine Antwort. Die Sache ist, dass ich mich auch bei einem Puls von 200 noch unterhalten kann und es mir gut geht. Ich habe eigentlich keine Probleme damit – aber ich würde sehr gerne im aeroben Bereich arbeiten – was dann wohl spazieren gehen für mich heißen würde – und ich will mich ja auch auspowern… was kann ich denn tun?
von Ollonie am 09.03.2005 10:29

Experten-Antwort:

Die optimalen Trainingsherzfrequenzen, die nach verschiedenen Formeln errechnet werden, sind Richtwerte mit erheblichen individuellen Schwankungen. Da Sie sich während und nach Ihren Belastungen sehr wohl fühlen, liegen Ihre persönlichen Werte möglicherweise in einem anderen Bereich.
Eine definitive Antwort kann eine sportmedizinische Untersuchung bringen. Bei steigender Belastung werden Ihre Laktatwerte im Blut bestimmt und man kann dann genau sagen, wie lange Sie im aeroben Bereich bleiben und wann Sie diesen überschreiten.

Nordic Walking bei Bluthochdruck?

Frage:

Mein Blutdruck, der durch Tragen einer Blutdruckmanschette festgestellt wurde, ist derzeit 146/112 mmHg im Schnitt. Ich selber laufe viel und betreibe Nordic Walking. Nun nehme ich Medikamente zur Senkung des Blutdruckes ein. Kann ich trotzdem weiterhin Sport betreiben?
von Sprinter am 01.03.2005 09:09

Experten-Antwort:

Es ist nicht schädlich, sondern im Gegenteil nützlich, wenn man sich bei Bluthochdruck körperlich und sportlich betätigt. Man muss aber folgendes beachten:
1. Der von Ihnen genannte Wert ist in jedem Fall deutlich erhöht, ganz besonders wenn der Wert das Ergebnis einer Blutdrucklangzeitmessung über 24 Stunden ist. Der Blutdruck sollte zunächst gut eingestellt werden.
2. Wenn Sie außer dem Bluthochdruck noch an anderen Herzkreislaufkrankheiten leiden oder wenn bereits Folgen des Bluthochdrucks bestehen, müssen Sie Ihren Arzt, der Sie und Ihre Befunde kennt, fragen, ob und welchen Sport Sie treiben dürfen.
3. Während körperlicher und sportlicher Betätigung steigen der Blutdruck und Puls an. Das ist normal. Patienten mit Bluthochdruck sollten aber Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck besonders stark ansteigt, vermeiden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen, auch Nordic Walking), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.

ACE-Hemmer und Leistungsfähigkeit

Frage:

Ist die Einnahme von LisiHEXAL gegen Bluthochdruck Leistungs hemmend bei Sportlern? Gibt es Erfahrungswerte und Studien von Leistungssportlern bei der Einnahme von LisiHEXAL?
von LA-Kreis15Dillenburg am 16.02.2005 13:27

Experten-Antwort:

Lisinopril (im LisiHEXAL) ist ein ACE-Hemmer. Es gibt zahlreiche Untersuchungen und Studien, die nachweisen, dass eine Behandlung mit ACE-Hemmern bei Patienten mit Herzinsuffizienz die Leistungsfähigkeit verbessert. Mir sind aber keine Studien bekannt, die bei Sportlern die Leistungsfähigkeit unter der Behandlung mit ACE-Hemmern überprüft haben.
Da sich zu diesem Thema in der Fachliteratur nichts findet, kann man mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass ACE-Hemmer die Leistungsfähigkeit von gesunden Sportlern nicht beeinträchtigen, aber auch nicht verbessern.

Hoher Puls beim Jogging

Frage:

Ich bin 49 Jahre alt, betreibe seit 25 Jahren Ausdauersport (Jogging) und trainiere bis zu 6x die Woche. Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass ich selbst bei leichtem Joggen sehr schnell in höhere Pulsbereiche komme (mehr als 150/min). Bei Tempo „5er“- Schnitt sogar über 160/min. Auch der Ruhepuls ist mit 60 bis 66/min m.E. etwas hoch. Ultraschall, Belastungs-EKG und 24-Std.-EKG blieben – bis auf leichte Aorteninsuffizienz – unauffällig. Spielt evt. Stress eine Rolle??
von Ingo Insider am 09.02.2005 18:38

Experten-Antwort:

Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Aufgrund der Formel „220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%“ ergibt sich für Sie ein Wert zwischen etwa 120 bis 135/min. Selbstverständlich gibt es hier starke individuelle Schwankungen.
Da aufgrund der gründlichen Untersuchungen kein krankhafter Befund erhoben wurde und die Aorteninsuffizienz nur „leicht“, d.h. hämodynamisch unerheblich ist, kann man nur vermuten, dass Sie ehrgeizig sind, gut trainiert sind und hohe Leistungen erbringen, ferner dass Sie trotz Überschreitung der errechneten optimalen Herzfrequenz den Energiebedarf aerob bereitstellen. Sport führt zum Abbau von Stress, es sei denn, Sie setzen sich durch den Wunsch nach hohen Leistungen selbst unter Druck.
In Ihrem Fall kann eine sportmedizinische Untersuchung aufschlussreich sein.

Was ist die richtige Trainingsherzfrequenz nach Bypass-Operation?

Frage:

Vor einem 1/4 Jahr habe ich 3 Bypässe bekommen. Ich nehme seitdem Betablocker und ACE-Hemmer. Ich habe bisher noch keine befriedigende Antwort bezüglich der Trainingsherzfrequenz von meinen Ärzten erhalten. Ich möchte gerne wissen, wie ich auf dem Ergometer und beim Joggen/Walken die richtige Trainingsherzfrequenz einhalten und später auch steigern kann.
von ius84 am 05.02.2005 11:40

Experten-Antwort:

Es ist sehr vernünftig, dass Sie sich sportlich betätigen wollen. Ohne Kenntnis Ihrer Beschwerden und derzeitigen Befunde und der genauen Ursache, warum Sie den 3-fach Bypass erhalten haben (z.B. Beschwerden, Herzinfarkt) kann man Ihnen aber keine zuverlässige Empfehlung, sondern nur einen ganz allgemeinen Ratschlag geben.
1. Durch ein Belastungs-EKG sollte zunächst überprüft werden, ob Sie ohne Beschwerden und EKG-Veränderungen belastbar sind. Evtl. wird Ihr Hausarzt Sie zu einem Kardiologen überweisen.
2. Wenn die Untersuchung(en) keine Bedenken gegen eine sportliche Betätigung geben, sollten Sie mit geringen Belastungen beginnen, zunächst deutlich unter der Trainingsherzfrequenz bleiben (s. unter) und sich genau beobachten. Wenn Sie die Belastungen gut vertragen und keine Beschwerden bekommen, können Sie die Belastung langsam und allmählich über Wochen und Monate steigern. Fragen Sie aber auch den Kardiologen!
3. Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Die Formel zur Berechnung der optimalen Trainingsherzfrequenz lautet: „220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%“. Da Sie einen Betablocker einnehmen, müssen noch einmal 10 bis 15% abziehen. Diese Trainingsherzfrequenz sollten Sie aber erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und erst nach längerem, problemlosem Trainingsaufbau anstreben.
4. Es kommt darauf an, die Leistung individuell auf den jeweiligen Patienten abzustimmen. Es gibt Patienten, die haben nach einem schweren Herzinfarkt sportliche Dauerhochleistungen erbracht.

Sauna und Sport bei Bluthochdruck?

Frage:

Ich habe regelmäßig einen unteren Blutdruckwert von über 100, bei einem systolischen Wert von 140 – 170. Ich bin 38 jahre alt, 190 cm groß, wiege 77 kg und betätige mich mehrmals in der Woche sportlich (Ausdauer und leichtes Krafttraining). Im Anschluss an den Sport lege ich immer zwei Saunagänge ein. Ist dies für den Blutdruck schädlich?
von Oliver am 03.02.2005 16:49

Experten-Antwort:

Es ist nicht schädlich, sondern sogar nützlich, wenn man sich bei Bluthochdruck körperlich und sportlich betätigt. Allerdings sollten Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden. Wenn Sie ansonsten keine Herzkreislauferkrankungen haben, ist Sauna nicht schädlich.
Wenn allerdings bei wiederholten, korrekten Messungen in körperlicher und seelischer Ruhe der obere (systolische ) Wert zwischen 140 und 170 mmHg und der untere (diastolische) Wert über 100 mmHg liegt, müssen Sie auch einen Blutdrucksenker einnehmen. Da Sie nicht übergewichtig sind und sich bereits sportlich betätigen, kommen noch salzarme Kost und Einschränkung des Alkoholkonsums als nicht-medikamentöse Maßnahmen in Betracht.

Hoher Puls bei leichtem Traben

Frage:

Bin 45 Jahre und laufe schon 1 Jahr. Habe einen Ruhepuls von 60. Durch das Training ist bisher keine Verbesserung meiner Leistung eingetreten. Mein Puls liegt selbst bei leichtem Traben noch bei 146. Außerdem habe cih nach dem Laufen den ganzen Tag eiskalte Füße und Hände. Wodurch kommt das?
von katja am 27.01.2005 11:51

Experten-Antwort:

1. Wenn Sie seit einem Jahr laufen und jetzt einen Ruhepuls von 60/min haben, ist das doch ein guter Erfolg. Vor Beginn des Trainings war Ihr Ruhepuls bestimmt höher.
2. Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Eine Formel lautet: „220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%“. Ihre optimale Herzfrequenz liegt zwischen etwa 123 und140/min.
3. Wenn Sie nach einjährigem Training bei „leichtem Traben“ schon einen Puls von 146/min haben, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder sie sind sehr ehrgeizig, überfordern sich und unterschätzen Ihre Leistung, d.h. was Sie „leichtes Traben“ nennen, ist eine ordentlich hohe Leistung oder Sie sollten sich doch einmal sportmedizinisch untersuchen lassen.
4. Ohne eigene Untersuchungen und Kenntnis Ihrer Befunde kann man zu den eiskalten Füßen und Händen nach dem Laufen keine zuverlässige Aussage machen. Das sollten Sie ebenfalls bei der sportärztlichen Untersuchung ansprechen.

Warum Korrektur der Trainingsherzfrequenz unter Betablockern?

Frage:

Was passiert, wenn ich bei Einnahme eines Betablockers die errechnete Pulsfrequenz im Training nicht anpasse, d.h. nicht um 10-15% reduziere? Warum muss ich diesen Betrag abziehen? Das Herz schlägt doch durch Betablocker langsamer?
von frauholle am 17.12.2004 09:52

Experten-Antwort:

Die optimale Trainingsherzfrequenz bei Dauerbelastungen, die man mit verschiedenen Formeln zu errechnen versucht, ist die Herzfrequenz, bei der die Energie vollständig durch Verbrennung mit Sauerstoff (aerob) bereitgestellt wird. Wenn ein Sportler ein Medikament (z.B. einen Betablocker) einnimmt, das die Herzfrequenz in Ruhe und bei Belastung verringert, liegt die optimale Herzfrequenz niedriger als der mit den üblichen Formeln errechnete Wert. Deshalb werden bei der Formel „220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%“ noch einmal 10 bis 15% abgezogen.
Wenn bei Einnahme eines Betablockers dieser Abzug nicht berücksichtigt wird, besteht die Gefahr, dass der Köper Energie ohne Sauerstoff (anaerob) bereitstellen muss. Dadurch entsteht Milchsäure (Laktat), das sich im Körper ansammelt, es kommt zu einer Übersäuerung des Körpers, einem Rückgang der Leistungsfähigkeit und übermäßiger Erschöpfung, evtl. auch zu Muskelbrennen und Übelkeit.
Auch wenn man mit den Formeln nur Annäherungswerte errechnet und es individuelle Unterschiede gibt, sollte man sich an diesen Werten orientieren. Für Leistungssportler werden die Trainingsleistungen durch teils aufwändige Untersuchungen individuell bestimmt.

Blutdruck, Sport und Fitness

Frage:

Ich wollte wissen, warum der Blutdruck im allgemeinen als Maß für Fitness gebraucht wird, bzw warum der Blutdruck so einen Einfluss auf den Sport hat.
von Jayjay am 02.11.2004 15:09

Experten-Antwort:

1. Für die Messung von Fitness und Leistungsfähigkeit gibt es in der Sportmedizin zahlreiche Methoden, z.B. die Messung der maximalen Leistung bzw. der Leistung bei einer bestimmten Herzfrequenz am Fahrradergometer oder am Laufband, die Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme, des Energieumsatzes oder die Laktatmessung. Der Blutdruck als solcher oder die Änderungen des Blutdruck bei körperlichen Belastungen sind kein Maß für Fitness und Leistungsfähigkeit.
2. Der „Einfluss des Blutdrucks auf den Sport“ ist eher gering. Nur bei zu niedrigem Blutdruck bzw. bei unzureichendem Anstieg des Blutdrucks bei körperlicher Belastung ist die Leistungsfähigkeit vermindert. Ein Patient mit deutlich erhöhtem Blutdruck sollte keinen Sport treiben, sondern vorher seinen Blutdruck behandeln lassen. Der (normale) Anstieg von Blutdruck und Puls bei körperlichen Belastungen ist bei trainierten geringer als bei untrainierten Personen.
3. Bei erhöhtem Blutdruck kann körperliche und sportliche Betätigung auf verschiedene Weise, z.B. durch Dämpfung des sympathischen Nervensystems, Gewichtsabnahme, Kochsalzverlust durch Schwitzen, zu einer Blutdrucksenkung beitragen. Deshalb wird Personen mit erhöhtem Blutdruck empfohlen, sich körperlich bzw. sportlich zu betätigen.

Ich habe Bluthochdruck und würde gerne Sport machen

Frage:

Ich habe Probleme mit meinen Nieren, war auch schon öfters beim Arzt und musste dort Fahrrad fahren. Dabei stieg mein Blutdruck auf 190 mmHg und ich hatte einen komischen Druck im Kopf. Mein Arzt hat dann alles sofort abgebrochen und mir Medikamente verschrieben und fertig. Ich würde aber sehr sehr gerne Sport treiben, habe aber Angst, dass mir etwas passiert, dass ich umkippe oder sonst etwas. Zum Arzt gehe ich eigentlich auch nicht mehr. Können sie mir vielleicht sagen, ob ich Sport mit meinen hochen Blutdruck machen kann ???
Ich mache seid fast 2 Jahren keinen Sport mehr und habe 8 kg zugenommen.
Ich bin 19 Jahre, 165 cm und wiege 66 kg.

Ich würde mich sehr freuen wenn sie mir ein paar Tipps geben könnte. Vielen lieben Dank im vorraus.
von LaDy19 am 28.10.2004 13:50

Experten-Antwort:

1. Ein Blutdruckanstieg bei körperlicher Belastung, z.B. beim Belastungs-EKG am Fahrrad oder am Laufband ist normal, auch ein Wert von 190 mmHg. Blutdruck senkende Medikamente werden nur verordnet, wenn der Blutdruck nach wiederholten Messungen in körperlicher und seelischer Ruhe erhöht ist. Die Entscheidung zum Beginn einer Blutdruck senkenden Behandlung wird allerdings durch evtl. gleichzeitig bestehende, bestimmte Nierenerkrankungen (z.B. Nierenfunktionsschwäche mit erhöhtem Kreatinin, Einschränkung der Nierenfunktion, Eiweißausscheidung im Urin) beeinflusst.
2. Sie schreiben nicht, welche Blutdruckwerte Sie in Ruhe haben. Sie sind zwar nicht übergewichtig, aber mit der Gewichtszunahme steigt auch der Blutdruck, selbst innerhalb des Normalbereiches. Wenn Sie sich früher mit 8 kg weniger besser gefühlt haben, sollten Sie versuchen, wieder einiges oder alles abzunehmen.
3. Körperliche und sportliche Betätigung ist gesund. Bei erhöhtem Blutdruck ist Sport nicht etwa verboten, sondern zählt zur Behandlung, wobei allerdings Kraftsportarten eher ungünstig sind. Wenn Sie keine schwere Herzerkrankung haben, sollten Sie also auf jeden Fall Sport treiben. Beim Sport steigt der Blutdruck an – wie beim Belastungs-EKG am Fahrrad. Das ist normal und keinesfalls schädlich.

Hoher Puls bei hohen Leistungen

Frage:

Ich (27 Jahre) laufe seit etwa 2 Jahren ca. 4 mal die Woche und bestreite auch Wettkämpfe (10km in ca. 43 min; 21km in ca. 1:39 h). Ich habe mir jetzt einen Pulsmesser gekauft. Mein Ruhepuls liegt bei 41/min. Trotz langsamem Lauf (6:20 min/km => hatte das Gefühl ich gehe) habe ich einen durchschnittlichen Puls von 157/min. Bei Intervallen bin ich bei 189/min. Gemäss den Trainingsplänen sollte man für Regenerationsläufe bei 135/min laufen. Für mich ist es echt nicht möglich, dies laufend zu erreichen. Beim Spazierengehen habe ich schon ein Puls um die 100, gehe ich etwas schneller ist er bei 120. Können Sie mir vielleicht einen Tipp geben, warum mein Puls trotz des niedrigen Ruhepulses so schnell nach oben geht?
von Läufer am 22.10.2004 11:34

Experten-Antwort:

1. Ich gehe davon aus, dass Sie sich vor Beginn Ihrer ausgedehnten, sportlichen Aktivitäten ärztlich haben untersuchen lassen und dass Sie herzgesund sind.
2. Ihr Ruhepuls von 41/min zeigt, dass Sie gut trainiert sind.
3. Die Zeiten für die Distanzen, die Sie laufen, sind ungewöhnlich gut. Ich vermute, dass Sie sehr ehrgeizig sind und sich erheblich fordern, vielleicht sogar überfordern. Der Durchschnittssportler lauft keine 10 km in 43 Minuten und betrachtet auch eine Zeit von 6:20 min/km nicht als „langsamen Lauf“. Die Pulsfrequenzen entsprechen deshalb möglicherweise Ihren hohen Leistungen.
4. Ich empfehle Ihnen aber trotzdem eine Untersuchung bei einem Arzt für Sportmedizin.

Betablocker und Turnierreitsport

Frage:

Bei mir (29J., weibl,, 1,63/63kg )wurde erhöhter Blutdruck festgestellt. Ich bekomme nun Metoprolol O.K.50mg. Wie sieht es aus mit Turnierreitsport springen, Solarium und (peinliche Frage) Sex? Ich mach mich immer ziemlich verrückt mit sowas. Ich reite jeden Tag, rauche nicht, kein Kaffee, kein Alkohol.
von Panikpanther 🙂 am 21.10.2004 11:15
Experten-Antwort:

Unter der Einnahme des Betablockers Metoprolol wegen Bluthochdrucks können Sie unbedenklich Ihren Turnierreitsport betreiben und ins Solarium gehen, auch Störungen im sexuellen Bereich gibt es nicht. Allerdings betrachten manche Sportverbände die Einnahme von Betablockern als Doping. Selbstverständlich muss kontrolliert werden, ob sich der Blutdruck unter der Einnahme normalisiert.

Bluthochdruck und Kampfsport

Frage:

Ist es richtig, daß man mit einem grenzwertigen Bluthochdruck keine Sportarten wie bspw. Kampfsport betreiben sollte? Oder ist es grundsätzlich egal, welche Sportart man betreibt?
von Christina am 18.10.2004 11:38

Experten-Antwort:

Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollten Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
Jede Kampfsportart ist anders zu bewerten, denn sie enthalten in unterschiedlicher Ausprägung einerseits mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit dynamische Elemente, andererseits auch Kraftelemente.
Da Ihr Blutdruck grenzwertig ist und ich davon ausgehe, dass Sie im übrigen keine Herzkreislauferkrankungen haben, können Sie Ihren Kampfsport weiterhin ausüben. Das ist jedenfalls viel besser als Verzicht auf sportliche Betätigung.

Probleme beim Beginn des Fitness-Trainings

Frage:

Neu habe ich (w, 22, NR, Normalgewichtig) ein Fitnessabo gelöst, um endlich seid langem wieder Sport zu treiben. Beim Gesundheitscheck meinte die Fitnesstrainerin, ich hätte einen viel zu hohen Ruhepuls (92), beim Velofahren sehr schnell einen Puls von 175 (also für mein Alter viel zu hoch) und auch mein Blutdruck seie erhöht.
Ist dies Grund zur Besorgnis? Zu Hause war mein Puls leicht über 80. Abei ich merke schon, dass ich leicht ausser Puste komme und manchmal ist mir leicht schwindelig. Soll ich zum Arzt gehen?
von Selene am 01.10.2004 11:03

Experten-Antwort:

1. Wer lange Zeit untätig war und nun wieder Sport treiben will, sollte ganz langsam und vorsichtig beginnen. Häufig ist auch, vor allem im höheren Alter oder bei Herzkreislaufbeschwerden (z.B. Atemnot, Schwindel, hoher Ruhepuls) unabhängig vom Alter vorher eine ärztliche Untersuchung dringend zu empfehlen. Sie sollten sich also zunächst ärztlich untersuchen lassen.
2. Ohne Kenntnis dieser Untersuchungsergebnisse kann man natürlich nicht sagen, ob „ein Grund zur Besorgnis“ besteht. Möglicherweise kommen alle Ihre Beschwerden nur von Ihrer langen Sportabstinenz und nach einigen Monaten Training fühlen Sie sich wieder pudelwohl.
3. Menschen, die untrainiert sind, haben häufig einen hohen Puls in Ruhe und bei Belastung. Erst nach längerem Training sinkt der Puls in Ruhe und bei Belastung. Trainierte Dauerleistungssportler haben in der Regel einen Puls unter 60/min. Irgendwie gewinne ich aus Ihren Zeilen den Eindruck, dass Sie sehr ehrgeizig sind und beim ersten Besuch des Fitness-Studios schon Bestleistungen erzielen wollten und dass deshalb beim Velofahren Ihr Puls zu hoch angestiegen ist. Die maximale Herzfrequenz, die beim Konditionstraining nicht überschritten werden soll, errechnet man nach folgender Formel: 220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%. Für eine 22-jährige sollte also die Herzfrequenz im Training 138 bis 158 pro Minute nicht übersteigen. Sie werden sehen: mit zunehmendem Training werden Sie immer mehr Leistung bringen können, ohne diese Grenze zu überschreiten.

Aerobic bei Bluthochdruck?

Frage:

Ich (weibl., 27 J., 170 cm, 90 kg) habe zu hohen Blutdruck, meist um 135-140/80 mmHg. Mein Arzt hat mir seit wenigen Tagen auch ein Medikament verschrieben, ich versuche auch abzunehmen.
Ich mache schon seit einigen Jahren regelmässig Aerobic und Step-Aerobic, Ich habe jetzt gehört, das sei bei hohem Blutdruck nicht so gut. Stimmt das? Fühle mich nach dem Sport aber immer gut, bin natürlich kaputt, habe aber keine weiteren Beschwerden.
von Susi am 24.09.2004 17:20

Experten-Antwort:

Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollen Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen, Körperbewegungen ohne besonderen Kraftaufwand), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
Aerobic ist nach meiner Kenntnis im wesentlichen durch dynamische Elemente geprägt. Da Ihr Blutdruck bei den genannten Werten normal ist und ich davon ausgehe, dass Sie im übrigen keine Herzkreislauferkrankungen haben, können, ja sollten Sie weiterhin Aerobic machen. Das hilft Ihnen hoffentlich auch bei der – notwendigen – Gewichtsabnahme.

Maximaler Blutdruckanstieg bei Anstengungen

Frage:

Wie hoch darf der Blutdruck bei sportlicher Betätigung ansteigen, wenn er ansonsten im Normbereich liegt?
von Jürgen am 29.08.2004 00:47

Experten-Antwort:

Wie hoch der Blutdruck bei körperlicher bzw. sportlicher Betätigung ansteigt, hängt entscheidend von Ausmaß und Dauer der Anstrengung, der Art der körperlichen Betätigung (z.B. dynamisch wie Laufen oder statisch wie Gewichtheben) ab. Beispielweise wurden bei Gewichthebern kurzfristig Blutdruckwerte über 400 mmHg gemessen. Auch ganz persönliche Charaktereigenschaften, wie z.B. der Wille und der Ehrgeiz, eine bestimmte Leistung zu erbringen, spielen eine Rolle. Es macht also wenig Sinn, allgemein gültige obere Normalgrenzen für den maximalen Blutdruck festzulegen.
Die meisten Hochdruckexperten sind der Meinung, dass für die Beurteilung, ob der Blutdruck normal oder erhöht ist, eine mehrfach wiederholte Messung in körperlicher und seelischer Ruhe völlig ausreicht und bei normalem Ruheblutdruck – wie bei Ihnen – eine Belastungsuntersuchung unnötig ist.
Einige Ärzte sind der Ansicht, dass aufgrund des Blutdruckverhaltens bei Belastungsuntersuchungen die zukünftige Entwicklung des Blutdrucks, evtl. auch ein möglicherweise erhöhtes Erkrankungsrisiko für Herzkreislauferkrankungen vorhergesagt werden kann und empfehlen daher, vor allem bei Sportlern, zusätzlich zur Messung des Blutdrucks in Ruhe standardisierte Untersuchungen bei submaximaler dynamischer Belastung. Hierfür gelten folgende Richtwerte: bei 20 – 50-jährigen soll der Blutdruck bei 75 Watt 185/100 mmHg, bei 100 Watt 200/100 mmHg nicht überschreiten.

Hoher Blutdruck und Puls beim Joggen

Frage:

Ich habe einen völlig normalen Blutdruck (ca. 130/75 mmHg) und einen Ruhepuls von ca. 60/min. Beim Joggen nach 30 Minuten (5 km) erhöht sich der Blutdruck auf 190/75 mmHg, der Puls nur auf 90/min. Wie ist der hohe Blutdruck und der dabei recht niedrige Puls erklärbar ?
von Jogger1 am 26.08.2004 08:55

Experten-Antwort:

Bei körperlichen Belastungen und Anstrengungen steigen Blutdruck und Puls an. Ihre Werte sind in Ruhe und beim Joggen hervorragend und normal. Wenn Ihr Puls in Ruhe mit 60/min, bei Beölastung mit 90/min eher zu etwas niedrigen Werten tendiert, zeigt das nur, dass Sie gut trainiert sind. Dauerleistungssportler, z.B. Marathonläufer und Radrennfahrer haben in Ruhe meist nur Herzfrequenzen um 30 – 50/min.

Radsport und Betablocker

Frage:

Ich bin 40 Jahre und treibe regelmässig Sport. Wegen Bluthochdruck nehme ich seit 4 Jahren einen Betablocker (Querto 25).
Ich habe meine alte Leidenschaft für den Radsport wiederentdeckt und möchte im nächsten Jahr wieder recht ausgiebig trainieren. Die Trainigspläne für die C-Klasse richten sich immer nach der maximalen Herzfreuqenz (Hf).
Was raten sie mir? In welchem Bereich sollte sich meine maximale Pulsfreuenz bewegen?
von ANDY am 16.08.2004 11:25

Experten-Antwort:

1. Betablocker (z.B. Querto) vermindern die Freisetzung des Energielieferanten Zucker (Glukose) aus Speichern in Leber und Muskel. Deshalb können sie zu Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit, selten auch zu Missempfindungen und Krämpfen in den Muskeln führen. Das kann bei Sportlern, vor allem bei Ausdauersportarten wie Langstreckeradrennen, zu einer Verminderung der Leistungsfähigkeit führen. Deshalb sind Betablocker nicht die Blutdrucksenker der ersten Wahl bei Leistungssportlern. Außer den Diuretika kommen alle anderen von der Deutschen Hochdruck-Liga empfohlenen Medikamente, also ACE-Hemmer, AT1-Rezeptorblocker und Kalziumantagonisten als Alternativen in Betracht. Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob eine Umstellung auf ein anderes Medikament möglich ist.
2. Solange Sie den Betablocker einnehmen, gilt folgendes: diese Medikamente senken die Herzfrequenz in Ruhe, vor allem aber unter Belastung. Man geht im allgemeinen davon aus, dass die Herzfrequenzen, z.B. die optimalen Trainingsfrequenzen und die Frequenzen unter standardisierten oder maximalen Belastungen unter der Behandlung mit einem Betablocker um 10 – 15% unter den Normalwerten liegen. Deshalb sollten Sie auch von den in Ihren Trainigplänen genannten maximalen Herzfreqzenzen 10 – 15% abziehen. Dieser Prozentsatz erfüllt praktische Bedürfnisse und ist in der Regel ausreichend. Allerdings berücksichtigt er nicht die Dosis des Betablockers, die spezielle Sportart und verschiedene, andere individuelle Vorgaben. Weitere Informationen erhalten Sie sicher von Sportärzten, die Radsportler bzw. Radsportvereine betreuen.

Karate bei Bluthochdruck?

Frage:

Ich (37) habe Bluthochdruck. Mein derzeitiger druchschnittlicher Blutdruck beträgt bei Einnahme von 50 mg täglich 120-125/70-75 mmHg. Bestimmte Ursachen hat mein Bluthochdruck nicht. Übergewicht liegt ebenfalls nicht vor.
Ich bin sehr sportlich: laufen und auch Fahrradfahren. Habe auch schon seit vielen Jahre den Karatesport betrieben.
Meine Frage ist nun, ob es bei Bluthochdruck noch möglich ist, einmal in der Woche den Karatesport auszuüben.
von Karate am 07.08.2004 16:55

Experten-Antwort:

Patienten mit Bluthochdruck sollten sich körperlich und sportlich betätigen. Das gehört zur Behandlung eines Bluthochdrucks.
Allerdings sollten Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (so genannte isometrische Belastungen wie z.B. Kraftsportübungen, Gewichtheben, viele Turnübungen, auch heben, drücken, tragen), bei denen der Blutdruck besonders stark ansteigt, vermieden werden. Sportarten mit dynamischen Elementen (dynamische Belastungen wie z. B. Laufen, Joggen), bei denen der Blutdruck weniger stark steigt, sollten bevorzugt werden.
Karate ist nach dieser Einteilung nicht ganz eindeutig einzuordnen, weil dieser Sport einerseits zwar Kraftelemente enthält, andererseits aber mit dem Training von Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Beweglichkeit aus meiner Sicht dynamische Elemente überwiegen.
Da Ihr Blutdruck bei den genannten Werten bestens eingestellt ist und ich davon ausgehe, dass Sie im übrigen keine Herzkreislauferkrankungen haben, können Sie Ihren Karatesport weiterhin ausüben.

Betablocker und Leistungssport

Frage:

Ich bin 25 Jahre alt (183cm, 90kg) und betreibe Leistungssport (Handball), dazu werde ich noch Sportlehrer. Seit 7 Jahren nehme ich nun Tabletten wegen essentiellem Bluthochdruck. Trotz gründlicher Untersuchungen wurde nie eine Ursache gefunden.
Bis vor vor drei Wochen habe ich einen Betablocker (Concor 5) genommen. Bei einer Untersuchung bei meinem Prof. sprachen wir darüber, dass diese ja für Sportler nicht so toll sind. Wir haben nun beschlossen, die Medikamente zu wechseln. Seit 2 Wochen nehme ich nun Codiovan 80mg/12,5 mg. Die 24 Std. Messung ergab nun einen Mittelwert von 141/78. Dies gefiel meinem Arzt gar nicht und er verschrieb mir nun noch eine weitere Tablette: Carmen. In 2 Wochen soll ich nun noch mal zur Kontrolle kommen.
Mein Frage: muss ich mit 25 jahren schon 2 Medikamentw nehmen oder sollte man so lange suchen, bis eine Tablette ausreicht ?
von Stefan am 16.07.2004 18:12

Experten-Antwort:

1. Definitionsgemäß sind Sie zwar nicht übergewichtig, aber an der Grenze. Es täte Ihrem Blutdruck wahrscheinlich gut, wenn Sie einige Kilo an Gewicht abnehmen. Auch eine kochsalzarme Diät und Verzicht auf höheren Alkoholkonsum können helfen.
2. Ihre Frage ist vielschichtig. Es ist zwar richtig, dass Betablocker die maximale Leistungsfähigkeit bei Dauersportarten beeinträchtigen können (nicht müssen). Haben Sie davon unter dem Betablocker beim Wettkampf etwas gemerkt und hat Ihre Leistungsfähigkeit nach Absetzen des Betablockers zugenommen? Ist es für Sie wichtig, ob Sie – beispielsweise – in einem 10 000 m-Lauf 30 bis 60 Sekunden langsamer sind? Wenn Sie diese Fragen verneinen und Ihr Blutdruck unter dem Betablocker normal war, stellt sich die Frage: warum überhaupt den Betablocker absetzen. Sie kennen als Sportler doch den Ausspruch: Never change a winning team!
3. Wenn Sie wechseln wollen oder müssen, bleibt nichts anderes übrig, als das richtige Medikament herauszufinden, die Dosierungen zu erhöhten und/oder Kombinationen aus zwei oder mehr Medikamenten einzusetzen (im Codiovan sind schon zwei Medikamente).

Hoher Puls auch nach dem Training

Frage:

Im letzten Jahr stellte sich heraus, dass ich einen etwas zu hohen Blutdruck in Stresssituationen habe. Der Arzt verschrieb mir Beta-Blocker, die ich wieder abgesetzt haben.
Nun mein Problem: ich spiele Fußball und bei mir gibt es keine Besserung der Kondition. Seid 2 Wochen trainiere ich jeden zweiten Tag und bin immer noch viel zu schnell kaputt. Ich habe einen Puls von knapp über 200/min., 5 Stunden später immer noch 80, sonst 60/min. Beim Spezialisten vor fünf Jahren hat man sich nur gewundert, dass mein Puls nicht so schnell regeneriert, konnte aber beim Ultraschall und Belastungs-EKG nichts festellen.Kann das mit den Konditionsschwächen doch vom Blutdruck kommen?
von Pilsenertut am 15.07.2004 13:19

Experten-Antwort:

1. Ein zweiwöchiges Training reicht nicht aus, um am subjektiven Befinden deutliche Veränderungen der Kondition feststellen zu können. Sind sie ungeduldig? Setzen Sie sich jeden Tag – zu schnell – höhere Ziele?
2. Wenn es bei Ihnen weniger um das Fußballspiel geht, sondern um Kondition allgemein, dann ist eine Herzfrequenz von 200/min beim Training zu hoch und Sie belasten sich zu stark. Den Bereich der maximalen Herzfrequenz errechnet man nach der Formel 220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%. Für einen 40-jährigen liegt also der Herzfrequenzbereich im Training zwischen 126 bis 144 pro Minute. Wenn Sie sich zu stark mit höheren Herzfrequenzen belasten, „übersäuert“ der Körper (Anstieg von Laktat = Milchsäure im Blut), was sich auf die Leistungsfähigkeit und das körperliche Befinden nachteilig auswirkt. Auch der Puls normalisiert sich dann nach dem Training langsamer. Wenn sich die Kondition nach mehreren Wochen bessert, können Sie höhere Leistungen bringen, ohne das der Puls über den errechneten Trainingsherzfrequenzbereich ansteigt und nach dem Training noch einige Zeit hoch bleibt.
3. Ihr leichter Bluthochdruck ist nicht für Konditionsschwäche verantwortlich. Betablocker können die maximale Leistungsfähigkeit herabsetzen, doch nehmen Sie ja keine Betablocker mehr.
4. Ein erhöhter Blutdruck in Stressituationen ist normal und muss nicht behandelt werden.

Gymnastik bei Bluthochdruck

Frage:

Im letzten Jahr stellte sich heraus, dass ich einen etwas zu hohen Blutdruck in Stresssituationen habe. Der Arzt verschrieb mir Beta-Blocker, die ich wieder abgesetzt haben.
Nun mein Problem: ich spiele Fußball und bei mir gibt es keine Besserung der Kondition. Seid 2 Wochen trainiere ich jeden zweiten Tag und bin immer noch viel zu schnell kaputt. Ich habe einen Puls von knapp über 200/min., 5 Stunden später immer noch 80, sonst 60/min. Beim Spezialisten vor fünf Jahren hat man sich nur gewundert, dass mein Puls nicht so schnell regeneriert, konnte aber beim Ultraschall und Belastungs-EKG nichts festellen.Kann das mit den Konditionsschwächen doch vom Blutdruck kommen?
von Pilsenertut am 15.07.2004 13:19

Experten-Antwort:

1. Ein zweiwöchiges Training reicht nicht aus, um am subjektiven Befinden deutliche Veränderungen der Kondition feststellen zu können. Sind sie ungeduldig? Setzen Sie sich jeden Tag – zu schnell – höhere Ziele?
2. Wenn es bei Ihnen weniger um das Fußballspiel geht, sondern um Kondition allgemein, dann ist eine Herzfrequenz von 200/min beim Training zu hoch und Sie belasten sich zu stark. Den Bereich der maximalen Herzfrequenz errechnet man nach der Formel 220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%. Für einen 40-jährigen liegt also der Herzfrequenzbereich im Training zwischen 126 bis 144 pro Minute. Wenn Sie sich zu stark mit höheren Herzfrequenzen belasten, „übersäuert“ der Körper (Anstieg von Laktat = Milchsäure im Blut), was sich auf die Leistungsfähigkeit und das körperliche Befinden nachteilig auswirkt. Auch der Puls normalisiert sich dann nach dem Training langsamer. Wenn sich die Kondition nach mehreren Wochen bessert, können Sie höhere Leistungen bringen, ohne das der Puls über den errechneten Trainingsherzfrequenzbereich ansteigt und nach dem Training noch einige Zeit hoch bleibt.
3. Ihr leichter Bluthochdruck ist nicht für Konditionsschwäche verantwortlich. Betablocker können die maximale Leistungsfähigkeit herabsetzen, doch nehmen Sie ja keine Betablocker mehr.
4. Ein erhöhter Blutdruck in Stressituationen ist normal und muss nicht behandelt werden.

Grenzwertiger Bluthochdruck und Kraftsport

Frage:

Mit einem Blutdruckmittelwert am Tage von 141/72 mmHg befinde ich mich im Bereich der systolischen Grenzwerthypertonie (vor Behandlung jetzt mit einer halben Blopress 16 mg täglich). Ist in meiner Situation (179cm, 72,5 kg) Kraftsport (med. Kraftraining, z.B. Kiesertraining) vertretbar bzw. was sind die Alternativen, um Rückschmerzen zu vermeiden?
von Gerhard am 29.06.2004 22:08

Experten-Antwort:

Während isometrischer körperlicher Belastungen (heben, drücken, tragen, Gewichtheben, Kraftsportübungen) steigt der Blutdruck vorübergehend besonders stark an, sinkt aber danach innerhalb von 3 – 5 Minuten wieder auf den Ausgangswert. Deswegen sollen Patienten, deren Blutdruck bereits in Ruhe erhöht ist, und vor allem solche, die schon Gefäßveränderungen als Folge des Bluthochdrucks haben, derartige Betätigungen möglichst unterlassen.
Aufgrund Ihrer Schilderungen ist die Situation bei Ihnen anders: Sie haben nur einen leicht bzw. grenzwertig erhöhten Blutdruck, Sie haben keine weiteren Herz- oder Gefäßerkrankungen und Ihr Blutdruck soll jetzt durch Medikamente in den Normalbereich gesenkt werden. Vor allem aber: Krafttraining ist für Sie kein Vergnügen, auf das Sie leicht verzichten können, sondern eine – offenbar wirksame – Behandlung Ihrer Rückenschmerzen. Wenn man dies alles berücksichtigt, ist medizinisches Krafttraining bei Ihnen vertretbar. Nicht-medikamentöse bzw. nicht-operative Alternativen sind andere Formen der physikalischen Therapie.

Triathlon bei Bluthochdruck?

Frage:

Bei Ausdauersport der extremen Art, z.B. Triathlon enstehen bei sehr umfangreichem und intensivem Training wahrscheinlich permanent immens hohe Blutdruckwerte. Welche Erkenntnisse bzgl. erhöhtem Gesundheitsrisiko (ggf. Leistungssportverbot?) liegen hier vor, insb. wenn der Athlet an einem erhöhten Blutdruck leidet?
von tritop am 13.06.2004 17:04

Experten-Antwort:

Ein Blutdruckanstieg bei körperlicher Anstrengung, erst recht bei sportlicher Betätigung und Hochleistungssport ist normal. Dabei hängt die Höhe des Anstiegs neben dem Trainingszustand in erster Linie vom Ausmaß und der Art der Belastung ab (Drücken, Tragen, Heben wie etwa Gewichtheben erhöhen den Blutdruck stärker als dynamische Belastungen wie etwa Laufen; Schwimmen nimmt eine Mittelstellung ein).
Eine vernünftige sportliche Betätigung ist trotz der Blutdruckanstiege gut für die Gesundheit allgemein sowie für Herz und Kreislauf im besonderen. Leistungssport und Extremsportarten wie etwa Triathlon fördern die Gesundheit keinesfalls stärker als normale sportliche Betätigung und sollten erst nach gründlicher ärztlicher Untersuchung, am besten durch einen Sportmediziner, begonnen und unter ärztlicher Überwachung ausgeübt werden.
Ein erhöhter Blutdruck, der gut behandelt ist und noch keine Folgen an Herz, Blutgefäßen, Gehirn und Nieren verursacht hat, ist in der Regel kein Hindernis für sportliche Betätigung. Von Leistungssport und Extremsportarten ist eher abzuraten. Auch hier berät Sie am besten ein Sportarzt nach entsprechender Untersuchung.

Angiotensin-Rezeptorblocker und Sport

Frage:

Vertragen sich Angiotensin-Rezeptorantagonisten und Leistungssport?
von Rad am 13.06.2004 10:34

Experten-Antwort:

Angiotensin-Rezeptorantagonisten, auch AT1-Rezeptorblocker oder Sartane genannt, beeinträchtigen nicht die Leistungsfähigkeit, können also auch von Leistungssportlern eingenommen werden.
Allerdings können die Erkrankungen, für die Angiotensin-Rezeptorblocker verordnet werden, z.B. ein unzureichend behandelter Bluthochdruck, eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder ein Zustand nach Herzinfarkt eine Untauglichkeit für sportliche Aktivitäten und Leistungssport bedingen. Ärzte für Sportmedizin überprüfen durch entsprechende Untersuchungen die Eignung für alle bzw. bestimmte Sportarten.

Maximaler Belastungspuls unter Betablockern

Frage:

Ich nehme seit Jahren Betablocker wegen zu hohen Blutdrucks. Ich rainiere 3-4mal wöchentlich überwiegend Ausdauersportarten (Laufen, Nordic Walking, Radfahren). Trotz Pulsmesser weiß ich nicht, welches der normale Trainingsbereich für mich ist (220-Alter-20% als maximale Herzfrequenz?) Wie errechne ich diesen Wert ohne Laktattest?
von hobbysportler am 09.06.2004 09:16

Experten-Antwort:

1. Den Bereich der maximalen Herzfrequenz errechnet man im Normalfall nach der von Ihnen genannten Formel, also 220 minus Lebensalter minus etwa 20 – 30%. Für einen 40-jährigen läge also der Herzfrequenzbereich zwischen 126 bis 144 pro Minute. Unter der Behandlung mit einem Betablocker werden von diesen Werten noch einmal 10 – 15% abgezogen. Im genannten Beispiel errechnet sich daher eine Frequenz zwischen etwa 113 bis 130 (10%) bzw. 107 – 122 (15%) pro Minute.
2. Diese Berechnung erfüllt praktische Bedürfnisse und ist in der Regel ausreichend. Allerdings berücksichtigt sie nicht die Dosis des Betablockers und verschiedene Vorgaben. Deshalb verlangt ein individuelle Bestimmung der maximalen Herzfrequenz, z.B. für den Bereich des Leistungssports aufwändige Untersuchungen, die u.a. Belastungsuntersuchungen und Absetzen des Betablockers einbeziehen.

Hochleistungssport und Blutdruck

Frage:

Bei Hochleistung stieg der Blutdruck über 250. Deshalb kam es zur Einnahmeverordnung und ich nehme seit 1 Monat 16mg Blopress: dabei
ständiger Blutdruck von 120/80, Puls unter ca. 65-62.
Leider hat sich mit der Einnahme eine starke Müdigkeit eingestellt, so das ich besonders morgens nicht aus dem Bett komme und sich auch am Tage zeitweilig eine übergroße Müdigkeit und Dumpfheit einstellt und ich schlafen muß. Wie kann ich dem begegnen?
von Biker am 24.03.2004 08:47

Experten-Antwort:

Ein Blutdruckanstieg bei körperlicher Anstrengung, erst recht bei sportlicher Betätigung und Hochleistungssport ist normal. Deshalb besteht kein Grund, wegen eines Anstiegs auf 250 mmHg eine Blutdruck senkende Behandlung zu beginnen. Eine Behandlung ist nur dann angezeigt, wenn der Blutdruck auch in körperlicher und seelsicher Ruhe – mehrfach gemessen – erhöht ist. Auch dann wird der Arzt entscheiden müssen, ob zunächst nur Allgemeinmaßnahmen (Gewichtsabnahme bei Übergewicht, salzarme Kost, Einschränkung des Alkoholkonsums usw.) versucht werden sollen oder ob sofort ein Blutdrucksenker verordnet werden muss.
Das Medikament Blopress verursacht keine Müdigkeit. Deshalb kann ich mir nur vorstellen, dass Sie gar keinen Bluthochdruck haben, die Einnahme eines Blutdrucksenkers gar nicht erforderlich ist und dass jetzt ihr normaler Blutdruck, vor allem am Morgen, auf zu tiefe und für Sie zu niedrige Werte gesunken ist. Wenn Ihr Blutdruck vor Beginn der Behandlung nicht mehrfach in Ruhe gemessen worden ist und erhöht war, sollten Sie das Medikament nach Absprache mit Ihrem Hausarzt absetzen und den Blutdruck zunächst für 2 – 4 Wochen ohne Behandlung überprüfen.
Eine Anmerkung: Ein Anstieg auf 250 mmHg ist bemerkenswert hoch, spricht aber nicht für Bluthochdruck, sondern dafür, dass es wirklich eine ungewöhnlich schwere Anstrengung war oder dass Sie sich übernommen haben bzw. dass Sie für die Belastung nicht ausreichend trainiert waren.

Blutdruckanstieg bei Belastung

Frage:

Ich (51 Jahre, 68 kg, 174 cm, Nichtraucher) habe seit über dreißig Jahren zu hohen Blutdruck – unterer Wert – und nehme Medikamente (Betasemid mild und Nifehexal sowie Acerbon). In den letzten Jahren hat mein Bewegungsumfang abgenommen und ich fange nun an mit Heimtrainer. Wie kann sich bei Betätigung der Blutdruck erhöhen und in welchem Zeitraum sollte er wieder sinken.
von Flyer am 15.12.2003 22:23

Experten-Antwort:

Sportliche Aktivitäten mit hohem Kraft- und Halteanteil (statische Arbeit, z.B. Gewichtheben, Rudern) sollte der Hypertoniker meiden, solche mit dynamischen Elementen (dynamische Arbeit, z. B. Wandern, Laufen, Skilanglauf) bevorzugen. Radfahren nimmt eine Mittelstellung ein. Am Heimtrainer ist Laufen besser als Radfahren gegen hohen Widerstand, d.h. mit großem Kraftaufwand.
Wenn jemand länger inaktiv war, sollte eine sportliche Aktivität langsam begonnen und nur allmählich gesteigert werden. Wichtig sind auch eine gute Technik sowie eine lockere und freie Atmung (so genannte Pressatmung vermeiden).
Beim Sport steigt der Blutdruck an: bei dynamischen Belastungen, bei geringer Intensität und bei trainierten ist der Anstieg geringer als bei statischen Belastungen, bei großer Anstrengung und Ungeübten. Die Höhe des Anstiegs ist also individuell unterschiedlich und kann nicht für jedermann genau angegeben werden. Nach Ende der Belastung geht der Blutdruck in Ruhe nach 3 – 5 Minuten wieder auf den Ausgangswert oder sogar darunter zurück.
Regelmäßige körperliche Aktivitäten und Sport sind nicht nur gut für Herz und Kreislauf, sondern können auch den Blutdruck etwas senken.

Blutdruckanstieg bei Belastung

Frage:

Ich (51 Jahre, 68 kg, 174 cm, Nichtraucher) habe seit über dreißig Jahren zu hohen Blutdruck – unterer Wert – und nehme Medikamente (Betasemid mild und Nifehexal sowie Acerbon). In den letzten Jahren hat mein Bewegungsumfang abgenommen und ich fange nun an mit Heimtrainer. Wie kann sich bei Betätigung der Blutdruck erhöhen und in welchem Zeitraum sollte er wieder sinken.
von Flyer am 15.12.2003 22:23
Experten-Antwort:

Sportliche Aktivitäten mit hohem Kraft- und Halteanteil (statische Arbeit, z.B. Gewichtheben, Rudern) sollte der Hypertoniker meiden, solche mit dynamischen Elementen (dynamische Arbeit, z. B. Wandern, Laufen, Skilanglauf) bevorzugen. Radfahren nimmt eine Mittelstellung ein. Am Heimtrainer ist Laufen besser als Radfahren gegen hohen Widerstand, d.h. mit großem Kraftaufwand.
Wenn jemand länger inaktiv war, sollte eine sportliche Aktivität langsam begonnen und nur allmählich gesteigert werden. Wichtig sind auch eine gute Technik sowie eine lockere und freie Atmung (so genannte Pressatmung vermeiden).
Beim Sport steigt der Blutdruck an: bei dynamischen Belastungen, bei geringer Intensität und bei trainierten ist der Anstieg geringer als bei statischen Belastungen, bei großer Anstrengung und Ungeübten. Die Höhe des Anstiegs ist also individuell unterschiedlich und kann nicht für jedermann genau angegeben werden. Nach Ende der Belastung geht der Blutdruck in Ruhe nach 3 – 5 Minuten wieder auf den Ausgangswert oder sogar darunter zurück.
Regelmäßige körperliche Aktivitäten und Sport sind nicht nur gut für Herz und Kreislauf, sondern können auch den Blutdruck etwas senken.

Blutdruck und Sport

Frage:

Bei mir (32 Jahre, 188 cm, 105 kg) sind seit 12 Jahren erhöhte Blutdruckwerte bekannt (170/100). 1998 – 2002 verordnete man mir Metoprolol 50, das wegen eines niedrigen Ruhepulses von phasenweise 40/min wieder abgesetzt wurde. Im Mai 2002 wurde ich stationär wegen Parästhesien im linken Bein und Arm behandelt. Die klinischen Untersuchungen (CT Kopf, Herz-Echo, TEE, Duplex-Hirnarterien, Langzeit-EKG, Langzeit-RR) ergaben keinen pathologischen Befund. Medikamente seit dieser Zeit: 1 x Nitre 10, 1 x ASS 100, zur Nacht 1 x Diovan 80. Verträgt sich diese Medikation mit meiner sportlichen Aktivität (4-5 mal pro Woche für 2 Stunden bei einer max. Herzfrequenz bis ca. 150 Schläge) und habe ich negative Folgen zu erwarten?
von Theo am 29.07.2003 20:12
Experten-Antwort:

Stimmt Ihre Angabe wirklich, dass sämtliche Untersuchungen in der Klinik keinen pathologischen Befund ergeben haben? Dann sollten Sie aber als erstes die ca. 15 kg Übergewicht, die Sie seither zugelegt haben, wieder abbauen.
Wenn Ihr Blutdruck unter der derzeitigen Medikamenteneinnahme normal ist, können Sie Sport treiben. Die Arzneimittel, die Sie jetzt einnehmen, vertragen sich mit sportlicher Aktivität. Allerdings sollten Sie Sportarten mit hohem Kraft- und Halteanteil (z.B. Gewichtheben) meiden, solche mit dynamischen Elementen (z. B. Laufen, Joggen) bevorzugen.
Wenn alles, auch Gewicht und Blutdruck, normal ist bzw. bleibt, sie gesund leben und regelmäßig Sport treiben, haben Sie keine vorhersehbaren, negativen Folgen zu erwarten.