Lippenbläschen werden auch als „Fieberbläschen“ oder „Gletscherbrand“ bezeichnet, da sie üblicherweise im Rahmen eines vorausgegangen Infektes, oder durch extreme Sonnenexposition wie z.B. in den Bergen oder am Meer auftreten.
Obwohl Lippenbläschen meist im Gefolge anderer Ereignisse, wie z.B. auch Stress, auftreten ist die Ursache ein Virus und deshalb ist das unangenehme Leiden ansteckend.
Genauer gesagt ist der Inhalt der Bläschen hochinfektiös: Herpes simplex heißt der Bösewicht im Mediziner-Latein. Lippenherpes wird deshalb normalerweise nur bei direktem Kontakt mit den Lippenbläschen übertragen. Beim Küssen sollten sich Patienten mit Lippenbläschen zurückhalten. Vor allem sollten Betroffene Kleinkinder auf gar keinen Fall küssen. Vorsicht ist auch mit Gläsern, Besteck, Lippenstiften, Handtüchern und Zahnbürsten geboten, die man in der Akutphase nicht mit anderen teilen sollte.
Fast jeder hatte schon einmal Kontakt mit Herpes-Viren. Die erste Infektion findet meist bereits im Kindesalter statt. Als Eintrittspforte dient die Mundschleimhaut, über welche die Viren dann entlang der Nerven zum Gehirn wandern. Einmal dort angekommen machen sie es sich gemütlich und verbleiben ohne sich weiter bemerkbar zu machen und ohne zu schaden. Die Mediziner nennen diesen Zustand eine „latente Infektion“. Viele Menschen, man schäzt 60-90%, sind latent infiziert und deshalb zeitlebens sogenannte Träger von Herpes simplex Viren, die im Nervensystem auf „bessere Zeiten“ lauern. Einmal reaktiviert, wandern sie entlang der Nervenbahnen wieder zurück zur Haut und Lippe. Dort machen sie sich zunächst schleichend bemerkbar.
Herpeswaffen: Zahnpasta und Aciclovir
Ein kurzes unangenehmes Ziehen und Spannen kündigt den Lippenherpes an. Eine kleine rote Verfärbung und kurz darauf sieht man hier Bläschen, die zunächst von Stecknadelkopf- zu Reiskorngröße wachsen. Mit zunehmender Größe spannt und juckt die befallene Lippe immer stärker. Das ist spätestens der Zustand an dem der Leidensdruck so groß ist, so dass man gerne etwas unternehmen würde, um den Herpes zum Abklingen zu bringen. Auch wenn man Stress und Sonne meidet – leider ist man häufig zu spät dran, um die Viren noch effektiv bremsen zu können.
Es gibt eine Menge Hausmittel – unter anderem Zahnpasta. Sie dienen meist dem Zweck der Austrocknung und das ist im Prinzip medizinisch gesehen die richtige Richtung der Behandlung. Die Bläschen müssen austrocknen, dann heilen sie ab. Zinkpaste unterstützt diesen Effekt und wirkt gleichzeitig entzündungshemmend. Dennoch helfen diese Austrocknungsmaßnahmen nur begrenzt.
Cremes aus der Apotheke mit dem Wirkstoff Aciclovir wirken sehr gut, müssen aber rechtzeitig eingesetzt werden. Der erfahrene Herpes-Leidende, der schon mehrfach Lippenbläschen hatte, weiß wie wichtig schnelles Handeln in diesem Fall ist. Mehrfach am Tag dünn aufgetragen sorgt die Creme für eine rasche Abheilung.