Alopezie
Der Haarausfall ist ein vorübergehender oder dauernder örtlich begrenzter oder vollständiger Verlust von Haaren – meist der Kopfbehaarung.
In der Diagnostik spricht man von man Haarausfall, wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen und ein erheblicher Unterschied zwischen der Anzahl abgestoßener und nachgewachsener Haare besteht. Bei einem Verlust von circa 60 Prozent des Haupthaares spricht man von Alopezie – dem so genannten Zustand der Haarlosigkeit.
Weder ein paar Haare im Waschbecken noch in der Bürste belegen einen Haarausfall. Die Grenze zwischen natürlichem und therapiebedürftigem Haarausfall verläuft vielmehr fließend. Ein gewisses Maß an Haarverlust ist völlig natürlich, schließlich erneuert sich das einzelne Haar ständig neu. Jede Haarwurzel durchläuft einen Zyklus aus Wachstum, Ruhephase und Haarausfall.
Arten und Ursachen von Haarausfall
Mann mit HaarausfallDer allgemeine Haarausfall (Alopecia androgenetica) betrifft vor allem Männer. Er setzt als vorzeitiger Haarverlust (Alocepia praematura) zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr an Stirnecken („Geheimratsecken“) und Haarwirbel („Tonsur“) ein. Die Haare fallen vermehrt aus, werden nicht mehr so lang, sind dünner und ohne Glanz. Nach dem Ausfall der nachgebildeten Wollhaare bleibt entweder ein seitlicher oder hinterer Haarkranz („Stirnglatze“) oder die gesamte Kopfhaut bildet sich zur haarlosen Glatze („Calvities“) um.
Als Ursachen gelten erbliche Anlagen, erhöhter Androgen-spiegel, möglicherweise auch die übermäßige Haarfettung („Seborröh“) . Als begrenzter Haarausfall kann diese Form auch bei Frauen in der Menopause auftreten (vermehrte Androgenbildung).
Der kreisrunde Haarausfall (Alocepia areata, Pelade) besteht in einer spontanen Lockerung der Haare innerhalb scharf begrenzter rundlichen Bezirken ohne Veränderung der Kopfhaut. Durch Ausbreitung und Verschmelzung der Herde können größere Flächen, im Extremfall auch sämtliche Kopfhaare und andere Körperhaare sowie in Form einer Dystrophie („Fehlwuchs“) auch die Fingernägel betroffen sein. Nach 4-6 Monaten wachsen die Haare meist wieder nach (zunächst weiß).
Als Ursachen werden allergische Reaktionen, innersekretorische Veränderungen oder nervös bedingte Ernährungsstörungen der Haarwurzel vermutet.
Eine äußerlich ähnliche Erscheinung stellt der narbige oder atrophische Haarausfall (Alocepia atrophicans) dar. Aufgrund verschiedener Hautkrankheiten (z.B. Erythematodes, Lichen ruber) kommt es vor allem in der Scheitelgegend zu dauerndem Haarschwund.
Der kleinfleckige Haarausfall (Alocepia parmivaculata) wird durch eine teils epidemisch bei Kindern auftretende infektiöse Entzündung („Haarbalgentzündung’) hervorgerufen und führt zu unregelmäßigen, linsengroßen Kahlstellen.
Der symptomatische Haarausfall (Aloplecia symptomatica diffusa) tritt als Begleiterscheinung verschiedener Infektionskrankheiten (z.B. Typhus, schwere Grippe), chronischen Erkrankungen (u.a. Eisenmangelanämie, Geschwulstbildungen), hormoneller Störungen (Schilddrüsen- Hypophysenerkrankung), bei Vergiftungen (Arsen, Quecksilber, Thallium), als Nebenwirkung von Arzneimitteln (v.a. zytostatische und gerinnungshemmende Mittel) oder in einer Strahlenbehandlung auf. Der symptomatische Haarausfall ist in der Regel rückbildungsfähig.
Auch anhaltende mechanische Schädigung durch Druck, Zug oder Reibung (z.B. Tragen von Lasten, langes Liegen oder straffe Frisuren) können Haarausfall verursachen.
Zu den Haarkrankheiten, die durch Pilzinfektionen der Haut hervorgerufen werden zählen im besonderen Maße Erbgrind, Mikrosporie und Triophytie.
Haarausfall beim Mann
Mann mit HaarausfallAm häufigsten leiden Männer unter der androgenetischen Alopezie. Dabei handelt es sich um einen genetisch vorbestimmten Haarverlust, der durch Alterung verursacht wird.
In diesem Fall ist der Haarausfall beim Mann von rassischen und familiären Veranlagungen abhängig. Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert. Dabei bewirken die Hormone bei Männern einerseits ein gesteigertes Wachstum im Bartbereich, andererseits die Vermehrung von Talgdrüsen auf dem Kopf. Die Vermehrung der Talgdrüsen ist mit dem Verlust der Haare verbunden.
Der Haarausfall beim Mann schreitet schrittweise voran: Normalerweise beginnt diese Veränderung zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Sie startet im Bereich der Stirnhöcker und der Scheitelregion. Es kommt zu den bekannten „Geheimratsecken“. Im weiteren Verlauf verbinden sich die haarfreien Zonen, so dass allmählich eine Glatze entsteht.
Haarausfall bei Frauen
Frau mit HaarausfallDas Phänomen des immer lichter werdenden Haupthaars ist keineswegs allein auf das männliche Geschlecht beschränkt. Auch Frauen kämpfen häufiger mit Haarausfall als gemeinhin angenommen wird. Besonders schwerwiegend ist Haarausfall bei Frauen aufgrund der Tatsache, dass er weit weniger gesellschaftlich akzeptiert ist als der männliche.
Die Ursachen für Haarausfall bei Frauen sind vielfältig. Der männlichen Form am nächsten kommt der anlagebedingte und mäßig schnell voranschreitende Ausfall der Haare. Besonders anfällig sind Frauen in den Wechseljahren und nach einer Geburt. Während der Schwangerschaft steigt der Östrogenspiegel an, es kommt zu vermehrtem Haarwachstum. Fällt der Spiegel nach der Entbindung wieder auf das Ausgangsmaß zurück, kommt es nicht selten zu einem Verlust der überschüssig produzierten Haare.
Eine weitere Ursache für Haarausfall bei Frauen kann in der langjährigen Einnahme von hormonhaltigen Präparaten wie etwa der Pille liegen. Der künstlich gesteigerte Androgenspiegel zieht die Bildung von minderwertigen Haaren nach sich und endet mit dem Absterben der Haarwurzeln.
Links zum Thema
www.alopezie.de
Informationen, News, Links und Foren rund um das Thema Haarausfall
www.aerztezeitung.de/medizin/haut_haare/haarausfall/
Beiträge zum Thema Haarausfall / Glatze
www.haarerkrankungen.de/
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www.m-ww.de/krankheiten/hautkrankheiten/haarausfall.html
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