„Erneuter Ausbruch der Ebola-Seuche!“ Die insgesamt seltene schwere Virusinfektion findet überraschend großes öffentliches Interesse. Es ist gleichsam eine „Schlagzeilen-Krankheiten“, deren fast alljährliches Auftreten in afrikanischen Ländern auch in Europa den Zeitungen Spitzenmeldungen Wert ist. Das mag überraschen, wenn man bedenkt, dass durch andere Infektionskrankheiten Jahr für Jahr viele Hunderttausende von Menschen dahingerafft werden, der Ebola-Ausbruch im Jahre 2000 in Uganda dagegen „nur“ 220 Opfer forderte.
Was diese Viruskrankheit so bedeutsam macht, ist die relative Schutzlosigkeit, mit der man ihr ausgeliefert ist. Es gibt keine Möglichkeit der gezielten Vorbeugung oder der ursächlichen Behandlung dieser Virusinfektion. Bei einem herdförmigen Ausbruch besteht immer die Gefahr, dass sich in dichtbevölkerten Regionen Afrikas die Seuche rasch und kaum beherrschbar ausbreitet. Daraus resultiert das große öffentliche Interesse an der meist tödlich verlaufenden Ebola-Virus-Infektion.
Gleiches gilt auch für andere spezielle Viruserkrankungen, beispielsweise die Erkrankung durch das Marburg-Virus.
Die noch mit vielen ungelösten Fragen verbundenen Erkrankungen haben eines gemeinsam: Die Ansteckung erfolgt ausschließlich durch sehr engen zwischenmenschlichen Kontakt über Blut oder andere Körperflüssigkeiten. Es sind auch nur bestimmte Regionen Afrikas, die als Erregerreservoire in Frage kommen. Im Jahre 2001 traten die Erkrankungen beispielsweise im westafrikanischen Gabun auf.
Virus Kennzeichnend für diese Krankheitsgruppe ist, dass nach plötzlichem hohen Fieber, Gliederschmerzen, Atemwegsentzündungen und Durchfällen eine allgemeine Blutung (Hämorrhagie) in praktisch alle Organe, einschließlich das Gehirn, einsetzt. Das kann die Organfunktion hochgradig beeinträchtigen.
Wie kann man sich dagegen schützen?
Für die üblichen Touristenreisen kann ein Infektionsrisiko nahezu mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Anders ist es für dienstlich und längere Zeit in Gefahrenregionen Weilende (z.B. Entwicklungshelfer) oder Abenteuer-Urlauber. Sie müssen wissen:
Es gibt weder gegen Ebola, noch gegen Marburg-Virus-Infektionen eine Impfung oder eine medikamentöse Vorbeugungsmöglichkeit. Auch eine ursächliche Frühbehandlung gegen die Viren ist noch nicht möglich. Man kann sich also vor der insgesamt natürlich extrem unwahrscheinlichen Ansteckung nur schützen, indem man:
- nicht in Länder mit akuter Ebola-Seuchengefahr einreist und sich eventuell vor Reisebeginn über die Seuchenlage informiert (z.B. Auswärtiges Amt; Tropeninstitute)
- vor Ort den Intimkontakt u.ä. vermeidet
- sorgfältig die Hygienenormen einhält.
Medizinisches Fachpersonal, das Ebola-Patienten betreut, hält spezielle Schutzmaßnahmen ein (Atemmasken, Handschuhe etc.).
Wann ist ein Arzt zu konsultieren?
In jedem Falle dann, wenn bei einem Tropenaufenthalt plötzlich hohes Fieber ausbricht. Die kennzeichnenden Blutungen zeigen sich meist erst am 5. Tag der Erkrankung. Sie sind also kein Frühsymptom.
Tipp
Das hämorrhagische Fieber ist zweifellos eine gefährliche Krankheit, aber das Infektionsrisiko für Sie als Reisende ist minimal. Lassen Sie sich nicht durch Schlagzeilen verunsichern. Viele andere Infektionen sind weitaus drohender.