Heilen mit Licht – neben dem Wasser ist die Sonne mitunter das älteste Heilmittel. Bereits die Mediziner der Antike nutzten das Sonnenlicht, um den Heilungsprozess bei ihren Patienten zu beschleunigen. Und noch heute wird Licht als therapeutische Maßnahme bei verschiedenen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Eine ärztlich verordnete Lichttherapie wird übrigens von den Krankenkassen übernommen.
Das Sonnenlicht besteht aus Strahlen verschiedener Wellenlänge. Dazu gehören Infrarotstrahlen, UV-Strahlen unterschiedlicher Wellenlängen (UV-A1, UV-A2, UV-B) und das sichtbare Licht. Aufgrund ihrer verschiedenen Wellenlängen wirken die UV-Strahlen unterschiedlich. Während die UV-A1-Strahlen die Pigmentierung anregen, produzieren UV-A2 und UV-B-Strahlen in der Haut das Vitamin D. Außerdem wird ihnen eine Bakterien abtötende (bakterizide) Wirkung zugeschrieben.
Das Sonnenlicht regt die Produktion körpereigener Schmerzhemmer an, stimuliert die Hirnanhangdrüse sowie das Immunsystem und senkt Bluthochdruck. Die Bestrahlung mit Sonnenlicht steigert aber vor allem auch das psychische Wohlbefinden.
Bei welchen Leiden hilft eine Lichttherapie?
Je nachdem unter welchen Beschwerden der Patient leidet, entscheidet der Arzt über die Dauer der Therapie und mit welcher Strahlenquelle behandelt wird. Für die Behandlung mit Licht können nämlich verschiedene Strahlungsquellen therapeutisch eingesetzt werden. Dazu gehören:
- Sonnenlicht
- Infrarotstrahlen (Wärmestrahlen)
- Quarzlampen
- Künstliche Höhensonne
In der Medizin haben sich beispielsweise Bestrahlungen mit blauem UV-Licht bei Neugeborenen mit Gelbsucht, Weißlicht bei Schlafstörungen, UV-Licht bei Schuppenflechte (Psoriaris) und Neurodermitis schon lange etabliert. Aber auch bei Akne, Pilzerkrankungen und schlecht heilenden Wunden hilft eine Lichttherapie weiter. Licht fördert außerdem die Knochenheilung nach Brüchen und wird zur Rachitis-Prophylaxe eingesetzt.
Auch eine Lichttherapie kann schädlich sein
Auch wenn es sich beim Sonnenbaden um eine wirkungsvolle Therapie handelt:
Deshalb sollte man bei einer Lichttherapie Folgendes beachten:
- Der Körper muss sich erst langsam an das Sonnenlicht gewöhnen.
- Wer sich zu stark dem Sonnenlicht aussetzt, fügt seinem Körper mehr Schaden zu als dass er ihm hilft.
- Normalerweise beginnt man mit dem Sonnenbaden 2 mal 10 Minuten täglich, wiederholt dies alle 2 bis 3 Tage und steigert die Dosis langsam um 2 bis 5 Minuten.
- UV-A und UV-B-Strahlen schädigen Hautzellen und verursachen Sonnenbrand. Aus geschädigten Hautzellen können Hauttumoren entstehen.
- Direktes Sonnenlicht (auch Sonnenbänke und Höhensonne!) gefährdet die Augen. Es schadet nicht nur der Binde- und Hornhaut, sondern zerstört auch die Netzhaut des Auges. Deshalb müssen die Augen mit einer Sonnenbrille geschützt werden. Beim Brillenkauf sollte man unbedingt beachten, dass die Brillengläser für UV-Strahlen undurchlässig sind.
- Personen mit Muttermalen, Pigmentmangel und Sonnenallergie sowie Personen die unter Schilddrüsenüberfunktion, Herz-Kreislauf-Schwäche, Magen und Zwölffingerdarmgeschwüren, Übererregbarkeit oder akute Infektionskrankheiten leiden, sollten sich nicht direkt der Sonne aussetzen.
- Wie bei fast allen therapeutischen Anwendungen gilt auch für die Lichttherapie: das richtige Maß und die richtige Dosis entscheiden über die heilende oder schädigende Wirkung von Licht!