Husten ist ein natürlicher Schutzreflex, der es ermöglicht, eingeatmete Fremdkörper aus der Lunge hinauszuschleudern. Dies läuft automatisch ab, Husten lässt sich also willentlich nicht unterdrücken. Doch nicht nur Fremdkörper werden auf diese Weise entfernt, auch übermäßige Schleimabsonderungen (Sputum), die beispielsweise häufig im Rahmen einer Infektion der Atemwege entstehen, können so nach außen befördert werden. Somit erfüllt der Husten die wichtige Funktion der Reinigung der Atemwege. Doch nicht immer ist Husten sinnvoll. Beim trockenem Reizhusten z.B. ist kein Schleim vorhanden. Der Reiz wird durch eine Verengung der Atemwege ausgelöst, was für den Betroffenen sehr quälend sein kann.
Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?
Bei Husten, ob produktiv oder trocken, mit oder ohne Fieber, sollte man spätestens nach 1 bis 2 Wochen einen Arzt zur Abklärung der genauen Ursache aufsuchen. Einerseits können sich dahinter schwere Infektionen, wie z.B. eine Bronchitis, Lungenentzündung, Tuberkulose, Keuchhusten verbergen, andererseits kann der Husten aber auch Zeichen einer Lungenerkrankung, wie z.B. Asthma bronchiale oder anderer Erkrankungen, z.B. Herzinsuffizienz, Lungenembolie u.a. sein.
Bei Säuglingen und Kleinkindern, während Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Hustenanfällen, die mit Atemnot einhergehen, ist sofort ein Arzt aufzusuchen!
Medikamentöse Behandlung
Die Behandlung einer Erkrankung mit Husten richtet sich vor allem danach, ob es sich um Husten mit Auswurf oder um trockenen Reizhusten handelt. Bei Husten mit Auswurf darf der Hustenreiz nicht unterdrückt werden, da durch das Abhusten von Schleim die Heilung gefördert wird. Es kommen hier schleimlösende Arzneimittel in Frage, die den Schleim verflüssigen, der dadurch leichter abgehustet werden kann. Wichtig ist jedoch auch hierbei, dass genügend Flüssigkeit (2 bis 3 l pro Tag) zu sich genommen wird. Beim trockenen Reizhusten können hustenstillende Medikamente angewendet werden.
Schleimlösend wirkende Arzneistoffe
Bewährt haben sich Präparate aus Ambroxol, Aceltylcystein (beide nicht ohne ärztliche Verordnung bei Kindern unter 2 Jahren) oder Zubereitungen aus Efeu- oder Thymianblättern.
Hustenstillend wirkende Arzneistoffe
Erhältlich sind Präparate mit Pentoxyverin (für Kinder ab 1 Jahr), Clobutinol oder Dextromethophan.
Wichtige Hinweise!
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker bei der Auswahl und Anwendung der Medikamente beraten und beachten Sie die Gebrauchsinformation!
Hustenstillende Arzneimittel können die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit herabsetzten. Dadurch kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Der Genuss von alkoholischen Getränken sollte vermieden werden, da die Wirkung in unvorhersehbarer Weise beeinflusst werden kann.