Erst hat man sie als Mittel gegen die Arteriosklerose angepriesen, jetzt sollen sie auch seelisch Kranken helfen:
die Omega-3-Fettsäuren. Neue Forschungsergebnisse lassen hoffen, dass sie sich zur Behandlung von Depression, Demenz und Schizophrenie eignen. Die beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind die Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
Sie greifen in den Stoffwechsel der Botenstoffe im Gehirn ein, erklärt Dr. Wolfram Severus von der Psychiatrischen Klinik der Freien Universität Berlin. Die Erkenntnisse aus Reagenzglas- und Tierversuchen waren so überzeugend, dass die Substanzen jetzt auch bei Kranken erprobt werden. Bei Depressiven, die vier Monate lang EPA und DHA erhielten, gingen die Symptome erheblich zurück. Vermutlich können die Fettsäuren auch erneute depressive Schübe verhindern. Auch bei Schizophrenen gibt es erste Berichte über spektakuläre Behandlungserfolge. Ein junger Mann zum Beispiel wurde ein Jahr lang ausschließlich mit EPA behandelt.
Seine Krankheit besserte sich drastisch. Schließlich könnten auch Menschen auf Omega-3-Fettsäuren ansprechen, die an einer Hirnleistungsstörung leiden. Jedenfalls haben Untersuchungen gezeigt, dass bei ihnen der DHA-Spiegel häufig erniedrigt ist. Behandlungsversuche stehen allerdings noch aus. Wer schon heute dafür sorgen möchte, dass sein Körper und sein Gehirn genügend Omega-3-Fettsäuren bekommen, kann das per Speisezettel tun. Die Fettsäuren sind reichlich in Leinöl und Meerestieren enthalten.