Rheuma, Arteriosklerose und Krebs – diesen unterschiedlichen Erkrankungen ist eines gemeinsam: Sie werden durch kleinste aggressive Sauerstoffteilchen, sogenannte freie Radikale, mitverursacht. Und auch der tägliche Blick in den Spiegel verrät’s:
Freie Radikale fördern den Alterungsprozess, indem sie schützende Zellmembranen angreifen und lebenswichtige Proteine schädigen.
Sie entstehen durch die permanenten Stoffwechselprozesse, die den Körper auf Trab halten. Sei es im Beruf oder in der Freizeit:
Tag für Tag muss unser seelisch und körperlich gestresster Organismus Leistung bringen, das hinterlässt seine Spuren.
Im Laufe des Lebens summieren sich diese Effekte. Der gesunde Körper wartet mit eigenen Schutzmechanismen gegen die gefährlichen Sauerstoffteilchen auf. In der Regel werden die freien Radikale in der Zelle von körpereigenen Radikalfängern unschädlich gemacht. Ist der Körper allerdings dauerhaften Belastungen und chronischen Krankheiten ausgesetzt, benötigt er Hilfe von außen – beispielsweise in Form von Vitaminen.
Radikale Wirkung
Von einigen Vitaminen weiß man, dass sie im menschlichen Körper freie Radikale abfangen und unschädlich machen. Zu dieser Gruppe der sogenannten Antioxidantien gehört neben den Vitaminen A und C das Vitamin E (Tocopherol).
Wie fast alle anderen Vitamine, kann auch Vitamin E vom Menschen nicht selber gebildet werden, sondern muss über die Nahrung zugeführt werden. Besonders reichhaltig kommt es in Pflanzenölen, z.B. Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Maiskeimöl, sowie in Nüssen, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchten vor. Vitamin E wirkt immer dann besonders gut, wenn es aus diesen Nahrungsquellen oder aus Vitamin-E-Präparaten natürlicher Herkunft stammt. Diese natürliche Form kann der Körper mindestens doppelt so gut verwerten wie künstlich hergestelltes Vitamin E.
Vitamin-E-Mangel bei Rheuma
Der Tagesbedarf an Vitamin E ist individuell sehr unterschiedlich. Ein gesunder Erwachsener benötigt nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) normalerweise täglich nur 12 Milligramm, also ca. 18 Internationale Einheiten (IE) Vitamin E. In der täglichen Nahrung ist ausreichend Vitamin E enthalten, um diesen Bedarf zu decken. Bei Stress, Krankheit und Schwangerschaft nimmt der tägliche Bedarf allerdings zu – hier ist eine unterstützende Zufuhr gefragt. Um Krankheiten entgegen zu wirken raten daher einige Wissenschaftler, täglich höhere Dosen von dem zellschützenden Vitamin E einzunehmen. Solche hohen Dosen kann man mit der Nahrung allein nicht erzielen, sondern nur über die zusätzliche Einnahme eines hochdosierten Vitamin-E-Präparates natürlicher Herkunft.
Beispielsweise kommt es bei rheumatischen Beschwerden wie chronischer Polyarthritis aufgrund der Entzündungsprozesse zu einer Vermehrung der freien Radikale und zu einem Mangel an Vitamin E. Hier kann daher eine zusätzliche Vitamin-E-Zufuhr therapeutisch sinnvoll sein. Wissenschaftliche Studien belegen, dass hochdosiertes (bis 800 I. E. täglich) natürliches Vitamin E bei Rheumakranken die Schmerzen der entzündlichen Gelenkerkrankung erfolgreich lindert. Oftmals wird es mit herkömmlichen Rheuma-Medikamenten kombiniert.
Darüber hinaus kann ein Vitamin-E-Mangel z. B. bei Menschen mit Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Leber- oder Gallenerkrankungen und denjenigen, die unter dauerhaftem, „radikalförderndem“ Stress leiden, auftreten.
Schutz vor Arteriosklerose und Herzinfarkt
Bei der Entstehung von Gefäßverkalkungen, der sogenannten Arteriosklerose, spielen u. a. auch freie Radikale eine Rolle. Cholesterin, d. h. das böse LDL-Colesterin, ist an der Bildung von Gefäßablagerungen, sogenannter Plaques, beteiligt und verengt so die Blutgefäße. Freie Radikale reagieren mit dieser Cholesterinform. Das so umgewandelte, oxidierte LDL-Cholesterin lagert sich noch besser ab und lockt andere Zellen aus dem Blut in die Plaques, die immer größer, praller und gefährlicher werden. Einen Schutz vor dieser Oxidation bieten antioxidative Vitamine. E
ine große Studie an über 2000 herzkranken Patienten belegte, dass die regelmäßige Aufnahme von Vitamin E in höheren Dosen einem Fortschreiten der Arteriosklerose entgegenwirkt und ihrer Folge, dem Herzinfarkt, vorbeugt. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Studie an 87.000 gesunden Krankenschwestern. Nach der Studiendauer von acht Jahren zeigte sich, dass die Frauen, die regelmäßig Vitamin E einnahmen, seltener eine koronare Herzkrankheit (KHK) entwickelten.
Eine mögliche Ursache der KHK ist eine Verengung der Herzkranzgefäße aufgrund einer Arteriosklerose.
Schöne Haut mit Vitamin E
Viele Hautpflegemittel wie Cremes und Lotionen enthalten Vitamin E. Lange zweifelte man daran, ob dies sinnvoll ist. Heute vermutet man, dass Vitamin E von der Haut aufgenommen wird, um dort seine schützende Wirkung auf Zellmembranen zu entfalten und die Elastizität der Haut zu verbessern.
Der Fitmacher unter den Vitaminen
Joggen, Radfahren, Schwimmen – Sport macht fit und hält den Körper gesund. Sportler bauen Stress ab und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Aber gerade beim Sport entstehen gefährliche freie Radikale, die den Körper schädigen – nicht nur beim Hochleitungssport, sondern bereits bei Freizeit- und Breitensportlern. Hier kommt der Radikalkiller Vitamin E ins Rennen und fängt die beim Sport entstehenden Sauerstoffradikale aus dem Körper weg. Vitamin E macht Sport zu dem was er sein soll: gesund für Körper und Geist.