Dass Rauchen eine Sucht ist und ein Rauchstopp Entzugserscheinungen hervorrufen kann, ist heutzutage unbestritten. Ein Langstreckenflug ohne Glimmstängel kann daher für manchen Raucher zur Horrorvorstellung werden. Doch es gibt wirksame Hilfen, die Entzugssymptomatik aufzufangen oder zumindest abzumildern. Diese Nikotinersatzmittel verhindern allerdings nicht immer die Lust auf eine Zigarette. Hier können dann Entspannungsübungen oder Ablenkung helfen.
Wie entsteht die Abhängigkeit vom Nikotin?
Man nimmt an, dass durch das Rauchen sich die Zahl der Bindungsstellen für Nikotin im Gehirn erhöht, es kommt zu einer sog. „upregulation“ an Nikotinrezeptoren, die auch nach einem Rauchstop noch lange erhalten bleibt. Zudem greift Nikotin in den Stoffwechsel von Botenstoffen ein. Es fördert u.a. die Ausschüttung von Dopamin, die wie eine „Belohnung“ wirkt und das Verlangen nach der nächsten Zigarette auslöst.
Unbestritten wird das Rauchen auch situationsbezogen ausgeübt, d.h. bestimmte Tätigkeiten oder Gewohnheiten werden mit dem Rauchen verbunden, wie z.B. Kaffee plus Zigarette). Vier bis acht Stunden nach der letzten Zigarette kann es zu Entzugssymptomen, wie Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Unruhe kommen und es besteht ein besonders großes Bedürfnis, nach einer Zigarette zu greifen.
Wie kann man abstinent bleiben?
Nikotinpflaster oder -kaugummis sind als Ersatzmittel erhältlich und beugen den Entzugserscheinungen vor. Sie wirken allerdings nicht so schnell, wie der Rauch einer Zigarette, daher sollte man mit der Anwendung rechtzeitig beginnen. Die Pflaster gibt es in verschiedenen Stärken und wirken gleichmäßig über 24 Stunden. Die richtige Stärke ergibt sich aus der Anzahl der zuvor gerauchten Zigaretten pro Tag. Kaugummis zu 2 oder 4 mg setzen die Nikotinmenge über eine halbe Stunde frei.
Sie sollten langsam mit Pausen gekaut werden, damit das Nikotin über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann und nicht mit dem Speichel verschluckt wird. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten!
Überlegen Sie sich schon vorher, womit Sie sich ablenken können. Die Beschäftigung mit etwas Angenehmen hilft über kritische Phasen hinweg. Denken Sie daran, dass Sie Ihrer Gesundheit nur Gutes tun, wenn Sie nicht mehr rauchen.
Wichtige Hinweise:
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker bei der Auswahl und Anwendung des Medikaments beraten und beachten Sie die Gebrauchsinformation!
Nicht während Schwangerschaft und Stillzeit anwenden!
Nicht bei Kindern und Jugendlichen oder Nichtrauchern anwenden!
Während der Behandlung nicht rauchen!
Nicht ohne ärztlichen Rat Nikotinpflaster und -kaugummis gleichzeitig anwenden!