Ein Sonnenbrand bewirkt Schäden wie eine Verbrennung durch heiße Gegenstände, Flüssigkeiten oder Feuer, nur wird er erst bemerkt, wenn es bereits zu spät ist. Die typische Rötung und/oder Blasenbildung treten u.U. erst nach mehrstündiger Latenzzeit auf. Wie Verbrennungen allgemein richtet sich die Schwere der Erkrankung nach der Tiefe und Ausdehnung der Gewebezerstörung.
Einteilung der Brandwunden
Eine Verbrennung ersten Grades betrifft nur die äußerste Hautschicht und macht sich durch Schmerz, Rötung und trockene Haut bemerkbar. Das Gebiet ist sehr berührungsempfindlich. Im Allgemeinen tritt eine Besserung innerhalb von 2 Tagen ein, die Abheilung dauert etwa eine Woche.
Bei einer Verbrennung zweiten Grades sind auch die tieferen Hautschichten betroffen, was sich in Basenbildung und Schwellung zeigt. Solche Wunden können sich leicht infizieren und sie benötigen je nach Ausdehnung oder Lokalisation ärztliche Behandlung.
Bei Verbrennungen dritten Grades sind auch die Unterhautschichten oder Gewebe betroffen. Die Stellen sind schwarz – weiß oder verkohlt. Solche Verletzungen benötigen unabhängig von der Schmerzintensität immer sofortige ärztliche Hilfe!
Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?
- Bei Verbrennungen dritten Grades jeden Ausmaßes ist sofortige ärztliche Hilfe (Notarzt, Krankenhaus) unumgänglich!
- Bei Verbrennungen zweiten Grades an Gelenken (Ellbogen, Knie, Schulter usw.), im Gesicht, an Händen, Füßen oder im Genitalbereich oder bei Verbrennungen von 10 bis 15% der Körperoberfläche (Kinder bei mehr als 5%) ist sofortige ärztliche Hilfe (Notarzt, Krankenhaus) notwendig! Grob geschätzt entspricht 1% Körperoberfläche etwa der Fläche einer Hand.
- Einen Arzt aufsuchen sollte man, wenn eine Verbrennung zweiten Grades einen Durchmesser von mehr als 8 cm aufweist. Säuglinge und Kleinkinder sollten generell bei Verbrennungen mit Blasenbildung zum Arzt gebracht werden.
- Verbrennungen ersten Grades und zweiten Grades geringerer Ausdehnung können selbst behandelt werden, allerdings sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Schmerzen nicht innerhalb von 2 Tagen abgeklungen sind oder sich Zeichen einer Infektion (verstärkte Rötung, Schwellung, Eiter oder Fieber) oder Dehydratation (Benommenheit, trockene Schleimhäute, Fieber) zeigen.
Erste Hilfe bei Brandwunden
Die sofortige Kühlung mit fließendem kaltem Wasser über 5 bis 10 Minuten kann das Ausmaß der Gewebeschädigung verringern und die Schmerzen lindern. Die Anwendung von sehr kaltem Wasser oder gar Eiswürfel sollte gemieden werden, da dadurch zusätzlich Kälteschäden verursacht werden können. Blasen dürfen nicht angestochen werden, da dies einer Infektion den Weg bahnen könnte. Weitere schädigende Einflüsse, insbesondere Sonneneinstrahlung sind unbedingt zu vermeiden! Gegebenfalls kann das Gebiet mit einem Verband aus nicht mit der Wunde verklebenden Kompressen (s. Verbandstoffe) abgedeckt werden.
Zur Prophylaxe einer Infektion kann eine antimikrobiell wirkende Creme (z.B. Povidon-Jod) (s. Wunden) aufgetragen werden. Gegen die Schmerzen hilft die Einnahme von Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol (s. Schmerzen allgemein).
Behandlung eines Sonnenbrandes
Beim Sonnenbrand bringt die Kühlung mit fließendem Wasser nichts mehr, da die Schadeinwirkung ja bereits Stunden zuvor erfolgte. Hier können kühlende Umschläge mit sauberen, d.h. mit notfalls aufgekochtem und wieder abgekühltem Wasser oder Tee (günstig scheinen Teeauszüge mit grünem Tee) im Wechsel mit dem Auftragen von feuchtigkeitshaltigen Lotionen (z.B. Aloe vera) Linderung bringen.
Da durch den Strahlenschaden zusätzlich entzündliche Reaktionen ausgelöst werden empfiehlt sich die rechtzeitige Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen (s. Schmerzen allgemein) für einen Tag. Bestehen trotzdem weiterhin starke Entzündung und/oder Juckreiz kann die Anwendung corticoidhaltiger Lotionen oder Cremes (Hydrocortison oder Bufexamac) (s. Insektenstiche) sinnvoll sein.
Vorbeugung eines Sonnenbrandes
Ein vernünftiges Bräunen beugt nicht nur dem Sonnenbrand sondern auch Spätschäden wie Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung vor. Deshalb sollten einige Regeln unbedingt beherzigt werden. Dies gilt insbesondere für Kinder.
- Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels: der Lichtschutzfaktor sollte zu Hauttyp, Alter, Vorbräunung und Stärke der Sonneneinstrahlung passen (Sonnenschutzmittel)
- Sonnenschutzmittel korrekt anwenden, d.h. 30 Minuten vor dem Sonnenbad in ausreichender Menge auftragen. Gefährdete Bereiche wie Ohrläppchen, Kniekehlen, Fußrücken usw. nicht vergessen! Auch wasserfeste Zubereitungen müssen nach jedem Bad erneut appliziert werden
- Pralle Sonne insbesondere während der Mittagszeit (11.00 Uhr bis 15.00 Uhr) meiden. Säuglinge und Kleinkinder niemals der prallen Sonne aussetzen. Empfehlenswert ist ein Aufenthalt im Schatten und entsprechender Schutz durch Kleidung und Hut. Achtung: auch durch Kleidung kommt Strahlung hindurch, bei nasser Baumwolle sogar bis zu 20%!
- Sonnenschutz auch an bewölkten oder diesigen Tagen anwenden!
- Besonders sonnenbrandgefährdet ist man beim Schnorcheln, da das Wasser wie ein Brennglas wirkt. Hier sollte zusätzlich noch ein dicht gewebtes T-Shirt getragen werden.
- Auch die Augen brauchen Schutz. Hierfür eignet sich eine gute Sonnenbrille, die die UV-Strahlung ausfiltert. Kontaktlinsen bieten keinen Schutz!
- Wertvolle Hinweise finden Sie unter Sonnenregeln
Wichtige Hinweise:
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker bei der Auswahl und Anwendung der Medikamente beraten und beachten Sie die Gebrauchsinformation!