Sonnenhut (Echinacea) – Heilpflanze für das Immunsystem?

Der Sonnenhut oder auch bekannt, als Echinacea, kommt aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Im Volksmund wird er auch oft als Amerikanischer Sonnenhut, als Igelkopf oder als kleine Sonnenblume bezeichnet. Er ist aber auch eine beliebte Heilpflanze, denn die Pflanze ist bei Personen, mit einer großen Neigung zu Infekten einzusetzen.

Echinacea ist imstande, dass körpereigene Immunsystem anzuregen. Dieses wird erreicht, indem die Fresszellen im Blut aktiviert werden. Das Hauptanwendungsgebiet liegt also in der Abwehrstärkung, aber auch anderweitig ist der Sonnenhut nicht zu verachten. Die Pflanze ist unter anderem entzündungshemmend, antibakteriell und schmerzstillend.

Geschichte vom Sonnenhut

Vor allem die Ureinwohner Nordamerikas, die Indianer, darunter die Stämme der Komantschen, Cheyenne, Delaware und Poncas, nutzen den Sonnenhut bei Erkrankungen. Dies betraf in erster Linie Halsschmerzen, Husten oder bei Problemen mit den Zähnen. Er war auch ein gutes Mittel bei Schlangenbissen oder Insektenstichen.

Zudem wurde die Heilpflanze auch bei rituellen Begebenheiten eingesetzt, bzw. geopfert. Siedler übernahmen zu einem späteren Zeitpunkt diese Gebräuche. Bei uns wussten die Menschen erst relativ spät, seit den 50er Jahren, dass der Sonnenhut und seine unterschiedlichen Arten, als Heilmittel einzusetzen sind.

Von der Anwendung Echinaceas stammt möglicherweise auch das bekannte Sprichwort: ein Indianer kennt keinen Schmerz“ ab, denn aus älteren Schriften weiß man, dass aus der geschnittenen Wurzel, ein Tee hergestellt wurde. Dieser reduzierte Schmerzempfindungen und er verbesserte durch die antiseptischen Eigenschaften zudem die Blutqualität.

Zur Verwendung kommen in der Hauptsache das Kraut und die Wurzeln der Pflanze. Die medizinische und pharmazeutische Bezeichnung vom Sonnenhut lautet Echinacea purpureae herba und die der Wurzel Echinacea purpureae radix. Ins Deutsche übersetzt: Purpur – Sonnenhutkraut und Purpur – Sonnenhutwurzel.

Inhaltsstoffe Sonnenhut

Für pflanzliche Arzneimittel wird in der Regel die Wurzel vom Sonnenhut verwendet. In ihr finden sich Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Kaffeesäure – Abkömmlinge, wie zum Beispiel die Substanz Echinacosid. Beim Purpur – Sonnenhut kommt das Kraut zum Tragen, also sämtliche Pflanzenteile, außer der Wurzel.

Zu den weiteren Inhaltsstoffen zählen:

  • Harzstoffe
  • Echinacin
  • Laevulose
  • Glukose
  • Inulin
  • Pentosan
  • Vitamin C
  • Fermente

Der Blasse Sonnenhut kommt als Arzneimittel seltener zum Einsatz, denn ihm fehlen die Alkamide. In den Wurzeln stecken unter anderem sogenannte Ketoalkene und Ketoalkenine. Ansonsten sind die Inhaltsstoffe nahezu identisch.

Sonnenhut – Pflanzen, insbesondere Echinacea purpurea, sowie auch Echinacea angustifolia, wirken sich beide auf das menschliche Immunsystem aus. Studien haben allerdings noch nicht zu eindeutigen Ergebnissen geführt. Es ist jedoch bestätigt, dass Erkältungen milder verlaufen und grippalen Infekten vorgebeugt wird.

Vor allem wegen seiner medizinischen Heilkräfte wurde der Sonnenhut importiert. Mittlerweile bringt er auch vielen Hobbygärtnern Freude, denn Echinacea ist eine Pflanze, die jeden Garten zieren kann.

Hinweis:
Personen, die auf Korbblütler allergisch reagieren, sollten von einer Einnahme, von Sonnenhut – Präparaten absehen. Ärzte raten weiterhin von einem Verbrauch ab, wenn eine eingeschränkte Immunabwehr besteht oder, wenn Medikamente eingenommen werden, die das Immunsystem unterdrücken.

Anwendungsgebiete von Sonnenhut

Der Sonnenhut erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit und das vor allen Dingen bei der Selbstmedikation. Im Handel gibt es Frischpflanzen – Presssaft, sowie dessen Zubereitungen, wie zum Beispiel Trockenextrakte in Fertigarzneimitteln zu erwerben. Zu den beliebtesten Medikamenten zählen unter anderem, Echinacea Ratiopharm, Echinacea Stada oder Echinacin. Diese Produkte werden hauptsächlich zur Abwehr von Erkältungskrankheiten konsumiert.

Die Wurzeln der Sonnenhut – Arten, die zur Verwendung kommen, werden von Oktober bis April ausgegraben, von überschüssiger Erde befreit, gewaschen und im Schatten getrocknet. Als Kraut werden sämtliche oberirdischen Teile der Pflanze bezeichnet, wie beispielweise Blüten, Blätter und Stängel.

Anwendungsbereiche im Einzelnen sind:

  • Abszesse
  • Bronchitis
  • Erkältungen
  • Furunkel
  • Gelenkentzündungen
  • grippale Infekte
  • Husten
  • Infekt Anfälligkeit
  • schlecht heilende Wunden
  • Schuppenflechte
  • Verbrennungen
  • Vorbeugung gegen Infektionen

In der Apotheke sind Fertigpräparate mit Sonnenhut zu erwerben. Überwiegend kommen Tinkturen und Tabletten zum Einsatz, welche bei innerlicher Anwendung keine großen Unterschiede aufweisen. Für äußerliche Anwendungen eignen sich vor allen Dingen Tinkturen und sollte Sonnenhut im eigenen Garten angebaut sein, kann dieser auch als Tee eingesetzt werden, zudem kann jeder eine Tinktur selber herstellen.

Tinktur:

Sonnenhut – Wurzeln oder das Kraut, mit Weingeist oder einem Doppelkorn übergießen, bis alle Pflanzenteile vollkommen bedeckt sind. Das Ganze dann für 2 bis 6 Wochen in einem Glas mit Schraubdeckel ziehen lassen. Nach dem Abseihen in eine dunkle Flasche abfüllen. Der Anwender darf von der Tinktur ein bis zu dreimal täglich 10 bis 15 Tropfen einnehmen. Nutzer, denen die Tinktur zu konzentriert erscheint, sollten diese mit etwas Wasser verdünnen.

Darreichungsformen und Dosierungen

In der Apotheke, kann jeder der möchte, folgende Darreichungsformen erwerben:

  • alkoholfreie Lösungen
  • Tabletten
  • Tropfen
  • Dragees
  • Tinkturen
  • Kapseln
  • Lutschtabletten
  • Salbe
  • Mundspülung
  • Hustensaft
  • Globuli

Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, liegt die mittlere Tages Dosis bei 6 bis 9 Milliliter vom Presssaft aus dem Purpur – Sonnenhut. Beim Blassen Sonnenhut beträgt die mittlere tägliche Dosis 900 Milligramm. Allerdings darf eine Behandlung bei äußerlicher und innerlicher Anwendung nie länger als 3 Wochen andauern. Findet sie unter ärztlicher Aufsicht statt, dürfen es maximal 8 Wochen sein. Konkrete, als auch gute Erfolge, werden bei frühzeitiger Anwendung erzielt.

Echinacea wird gern mit anderen stärkenden Arzneipflanzen kombiniert, wie beispielsweise dem Indianischen Wasserdost (Eupatorium perfoliatum). Zur Behandlung von Gelenk – oder Muskelschmerzen kommt häufig eine Kombination mit Sonnenhut, Bärentraube, Goldrute, Beinwell, Johanniskraut oder Pfefferminze zum Einsatz.

Zur äußeren Behandlung von Verletzungen, Geschwüren oder Hautentzündungen wird der Sonnenhut oft gemeinsam mit Arnika genutzt. Auch in Augensalben ist Sonnenhut zusammen mit Augentrost und Ringelblume zu finden.

Wirkung von Sonnenhut

In der Homöopathie hat der Sonnenhut eine größere Bedeutung. Er ist in den Potenzen D2 bis D12, in Form von Tabletten, Globuli, Tropfen oder Injektions – Ampullen erhältlich. Vor allem werden unterstützende Behandlungen bei fiebrigen Infektionen mit der Pflanze bevorzugt. Im Gegensatz zur Phytotherapie, setzt der Homöopath, auf den schmalblättrigen Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und den Blassen Sonnenhut (Echinacea pallida).

Studien zur Wirksamkeit der Pflanze sind noch unübersichtlich, da es immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt. Von der Kommission E des deutschen Bundesgesundheitsamtes wird die Wirkung vom Purpur – Sonnenhut, als positiv dargestellt. Untersuchungen zufolge, hat der Purpur – Sonnenhut eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem und kann zudem noch Viren und Bakterien eindämmen.

Bei Laborversuchen wurde festgestellt, dass sich der Sonnenhut positiv auf das Immunsystem auswirkt. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Alkamide mit den Immunzellen wechselwirken und auch die Kaffeesäuren – Abkömmlinge scheinen dabei eine nicht gerade kleine Rolle zu spielen.

Was feststeht ist, die wichtigste Wirkung vom Sonnenhut ist die Vermehrung der weißen Blutkörperchen, wodurch bedingt, dass Immunsystem gestärkt wird.

Infektionskrankheiten werden besser abgewehrt, allerdings darf der Nutzer nicht glauben, dass Erkältungen verkürzt oder sogar verhindert werden könnten. Echinacea wirkt vorbeugend, vor allen Dingen bei einer eventuellen Ansteckungsgefahr. Menschen, mit einem gestärten Immunsystem, können Erkältungen besser wegstecken und die Erkrankung verläuft weitaus sanfter und kürzer.

Neben – oder Wechselwirkungen

Bei Tierversuchen mit unterschiedlichen Sonnenhut – Präparaten wurde festgestellt, dass diese kaum als Zellgift wirken, wegen der niedrigen Toxität. In weiteren Studien kamen keinerlei Verdachtsmomente auf, sodass auch keine Nebenwirkungen bei der Einnahme von Echinacea zu erwarten sind.

Mögliche Nebenwirkungen sind, Bauchschmerzen, Wasseransammlung im Gewebe, Atemnot, Übelkeit, Juckreiz oder Ausschlag, allerdings nur in ganz geringen Fällen. Es gibt bis dato keine Untersuchungen bei Langzeitanwendungen. Bei Injektionen jedoch, können unter Umständen folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Schüttelfrost
  • Fieberreaktionen
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Vereinzelnd kam es zu einer schweren allergischen Reaktion vom Soforttyp mit einem anaphylaktischem Schock, Lidödem, massiver Atemnot oder einem Hautausschlag (Exanthem). Die Pflanze sollte ebenfalls nicht verwendet werden, bei chronischen Erkrankungen. Hierzu gehören, Tuberkulose, Leukämie, entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes, Multiple Sklerose oder eine Autoimmunerkrankung.

Hinweis:
Es gibt ein erhöhtes Allergierisiko, bei Pflanzen der Asteraceae – Familie, zu denen auch Echinacea gehört. Personen, mit einer bereits bekannten Überempfindlichkeit gegen Korbblütler, sollten auf Produkte mit Echinacea verzichten.

Sonnenhut Präparate sind weiterhin in der Lage, bestimmte Verwertungen von anderen Medikamenten zu beeinflussen. Beispielsweise wird der Abbau von Koffein verlangsamt und im Gegensatz hierzu, werden Beruhigungsmittel aus der Klasse der Benzodiazepine, schneller abgebaut.

Da keine Langzeitstudien über verschiedene Produkte existieren, die Echinacea beinhalten, sollten Schwangere und Frauen in der Stillzeit vollkommen auf Sonnenhut – Präparate verzichten. In seltenen Fällen kann es weiterhin zu Gesichtsschwellungen oder einem Blutdruckabfall kommen.

Wissenswertes über den Sonnenhut

Insgesamt sind bislang 9 Sonnenhut – Arten bekannt. Von medizinischer Bedeutung sind allerdings nur Echinacea angustifolia, Echinacea pallide und Echinacea purpurea. Bei Gärtnern steht der Sonnenhut nicht wegen seiner medizinischen Wirkung hoch im Kurs, sondern wegen farbenfrohen, leuchtenden Blüten, welche insbesondere Schmetterlinge anziehen.

Diejenigen, die über einen Anbau nachdenken, sollten hierfür einen sonnigen, aber möglichst windgeschützten Standort wählen. Die Pflanze kann entweder, als vorgezogene Staude im Frühjahr ins Beet oder, als Samen von Mitte April bis Mai in den Garten kommen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Samen reichlich mit Erde bedeckt sind.

Der mehrjährige Sonnenhut kann eine Höhe zwischen 60 und 180 Zentimeter erreichen. Echinacea purpurea ist die wohl bekannteste Sorte der Sonnenhutgattungen. In Nordamerika ist sie weit verbreitet, obwohl sie ursprünglich nur in der weiten Prärielandschaft zu finden war. Heutzutage wird der Sonnenhut in Gärten und für den Arzneimittelpflanzenanbau kultiviert.

Echinacea ist eine bemerkenswerte Pflanze, denn sie ist anpassungsfähig, kann leicht vermehrt werden und verträgt Hitze, als auch Kälte. Dadurch bedingt passt sie in jeden Staudengarten, ist dabei äußerst dekorativ und hat zudem einige positive Eigenschaften, was die Gesundheit betrifft.

Der Sonnenhut ist eine alte Arzneimittelpflanze, die allerdings bis zum Aufkommen der Schulmedizin, vor allen Dingen bei den Indianerstämmen in Nordamerika bekannt war. Hier war Echinacea das „Allheilmittel“ schlechthin.

Bei uns kam die Pflanze zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Heilmittel zum Tragen. Besonders angewendet wurde sie in der Frauenheilkunde, bei Vergiftungen, Verbrennungen oder bei entzündlichen Hautkrankheiten. Heute hat der Sonnenhut einen festen Platz in der Reihe der pflanzlichen Arzneimittel, denn durch seine Inhaltsstoffe, avancierte die Pflanze zu einem der beliebtesten Erkältungsmittel die es gibt.