Unter Verdauungsstörungen versteht man unterschiedlich verursachte Störungen der Verdauungsabläufe mit den Symptomen Appetitlosigkeit, Aufstoßen, Völlegefühl, Magendruck, Blähungen, Erbrechen und Durchfall. Nicht organisch bedingte Verdauungs-störungen werden meist als Dyspepsie bezeichnet – organisch bedingte als Maldigestionssyndrom.
Dyspepsie
Die Krankheitsbezeichnung kommt aus dem Griechischen „pespsis“ und bedeutet „Kochen“, „Verdauen“. Sie ist eine ungenaue Bezeichnung für vor allem nicht organisch bedingte Verdauungsstörungen, die dadurch zustande kommen, dass unverdaute und nicht resorbierte Nahrungsbestandteile in tiefere Darmabschnitte gelangen, wo sie unter Darmreizung zersetzt werden. Abhängig von dem Nahrungsgrundstoff, der mangelhaft resorbiert wird, kommt es zu unterschiedlichen Formen:
- Im Falle von Eiweiß die Fäulnis-Dyspepsie
- Auf Grund von Kohlenhydraten kommt es zur Gärungs-Dyspepsie
- Spielen Fette eine Rolle spricht man von Seifen-Dyspepsie
Maldigestionssyndrom
Unter diesem Begriff versteht man Verdauungsstörungen, die vor allem durch einen Mangel an Enzymen oder an Gallenflüssigkeit mit mangelnder Spaltung von Nahrungsbestand-teilen hervorgerufen werden. Zu den Ursach-en gehören Erkrank-ungen der Bauchspeich-eldrüse (chronische Entzündung; Geschwülste) oder der Leber und Galle einschließlich der Gallengangsverschlüsse (Gallensteinkrankheit). Die Symptome einer Maldigestion bestehen in anhaltenden Durchfällen, die bei Störung der Eiweißverdauung durch faulige Zersetzungsprodukte (Fäulnisdyspepsie), bei Störung der Fettverdauung durch den Gehalt an Fettseifen (Seifendypepsie) gekennzeichnet sind und dann als Fettstühle bezeichnet werden.
Was passiert im Körper?
Die Arbeit des Magen-Darm-Traktes
Magen und Darm haben die Aufgabe, die aufgenommene Nahrung Schritt für Schritt zu verdauen und die freigesetzten Inhaltsstoffe in den Körper einzuschleusen. Der im Mund zerkleinerte Speisebrei gelangt über die Speiseröhre in den Magen. Der Magen ist ein Hohlorgan, in dessen Wand sich Muskeln und Drüsen befinden. Die Drüsen des Magens bilden verschiedene Substanzen: Salzsäure säuert den Speisebrei an, leitet die Eiweißverdauung ein und tötet Mikroorganismen ab.
Eiweißspaltende Enzyme “zerkleinern” das Nahrungseiweiß. Magenschleim wird gebildet, um die Magenwand vor der Salzsäure zu schützen. Der “Intrinsic-Faktor” ist für die Aufnahme von Vitamin B 12 im Darm notwendig. Die Muskeln in der Magenwand halten den Magen “in Bewegung”. So wird der Nahrungsbrei durchmischt und an den Darm weitergegeben. Um eine optimale Ausnutzung der Nahrung zu erreichen und eine Überschwemmung des Organismus mit Verdauungsprodukten zu vermeiden, gibt der Magen den Speisebrei nur nach und nach in den Darm ab. Die Verweilzeit der Nahrung hängt dabei von ihrer Zusammen-setzung ab: Fetthaltiges, grob zerkleinertes und konzentriertes Essen verlässt den Magen langsamer als flüssige, stark zerkleinerte und zuckerreiche Nahrung.
Ein Muskel am Magenausgang, der so genannte Magenpförtner, entlässt den Speisebrei in den Darm. Der Darm setzt sich aus Dünn-, Dick- und Mastdarm zusammen. Seine Länge beträgt insgesamt etwa sechs Meter, wobei der Dünndarm mit etwa drei bis vier Metern den meisten Platz beansprucht. Der Dünndarm ist für die Weiterverdauung des aus dem Magen kommenden Speisebreies zuständig. Dort wird der überwiegende Teil der Nährstoffe freigesetzt und in den Körper eingeschleust.
Verdauungsrelatierte Krankheiten
Allergien
Können u.a. aufgrund einer reduzierten Entgiftungskapazität in der Leber und aufgrund eines perforierten Darms verursacht sein. Allergien können auch aufgrund von schädlicher Chemie im Alltag verschuldet werden. Speziell wenn sie mit schlechten Ernährungsgewohnheiten und ein Mangel an Nährstoffen und Motion kombiniert ist. Sowohl Diarrhöe als auch Verstopfung können ein Allergie-Symptom sein.
Entzündungen
Eine Entzündung im Speiserohr (oesophagitis) ist normalerweise ungefährlich. Akute Entzündungen im Dünndarm – auch akuter Dünndarm-katarrh (enteritis acuta) genannt – kann von Bakterien und von Viren verursacht werden. Die Symptome sind Diarrhöe, Anfälle von Magenschmerzen und erhöhte Temperatur. Eine Blinddarm-sentzündung verursacht Schmerzen und eine Überempfindlichkeit in der rechten Bauchgegend, einen aussetzenden Stuhlgang, Übelkeit, leichtes Fieber, Erbrechen und eine Überempfindlichkeit, die entsteht, wenn man auf die betreffende Stelle drückt und dann loslässt. Beim Verdacht auf eine Entzündung im Blinddarm wird der Blinddarm so schnell wie möglich operativ entfernt.
Candida albicans
Der Hefepilz Candida, der auf natürliche Art im Darmsystem existiert und in ein gutes Miteinander mit nützlichen Darmbakterien eingeht und von Mikroorganismen reguliert wird. Wenn der Darm jedoch die verkehrten Arten an Bakterien enthält, kann der Pilz unge-hemmt wachsen. Eine Ernähr-ung, die reich an Hefe, Zucker und Milchprodukte ist, kann das Problem noch zusätzlich verschlimmern, insofern, dass der Candidapilz bei dieser Nahrung gedeiht. Er schädigt den Darm und verursacht ziemlich ernsthafte Symptome und Folgeerkrankungen.
Ein übertriebener Anwendung von Antibiotika, Kortisonbehandlung, zu viel Zucker, falscher Ernährung, Antibabypillen oder Schwermetallbelastung – können in ein Pilzwachstum resultieren, das letztlich den Darm perforiert. Dies kann dazu führen, dass Partikel aus dem Darm, die normalerweise mit dem Stuhlgang ausgeschieden worden wären, stattdessen ins Blut eindringen. Das Immunsystem wird mit den ganzen Fremdkörpern überschwemmt, und es endet damit, dass Allergien entstehen u.ä. Wenn der Candidapilz wächst, hat man einen großen Drang nach den Dingen, von denen der Pilz lebt, z.B. süße Sachen, weißes Hefebrot, Milchprodukte und Alkohol.
Reizmagen & Reizdarm
Reizmagen und Reizdarm sind die häufigsten Formen von Verdauungsbeschwerden, – und Hauptgrund für einen Arztbesuch. Etwa 25 bis 30 Prozent der Bevölkerung, vorwiegend Frauen, leiden an den so genannten „funktionellen Magen-Darm-Beschwerden“. Diese Bezeichnung wurde gewählt, weil das Verdauungssystem nicht mehr richtig funktioniert – und das, obwohl keine organische Erkrankung gefunden werden kann. Auslöser beider Erkrankungen können Infektionen, Medikamente, Nahrungsmittel und andauernder Stress sein. Übergewicht, Bewegungsarmut und Alkoholkonsum können zusätzlich die natürliche Funktion des Verdauungssystems stören. Reizmagen und Reizdarm treten allein oder zusammen auf und schränken die Lebensqualität meist massiv ein. Bei beiden Erkrankungen treten wiederkehrende Schmerzen im Verdauungstrakt auf.
Der Reizmagen wird auch als „funktionelle Dyspepsie“ bezeichnet. Eine der Hauptursachen ist eine Überempfindlichkeit des Nervensystems im oberen Magen-Darm-Trakt, die wiederum psychische Gründe haben kann. Typisch sind Beschwerden im Magen und Dünndarmbereich, die länger als drei Monate immer wieder auftreten: Druck- und Völlegefühl nach dem Essen, das Gefühl, nach einigen Bissen bereits satt zu sein und Schmerzen im Oberbauch. Beim Reizmagen kommt es auch häufig zu unangenehmem Aufstoßen und Sodbrennen, deren Ursachen sowohl eine Über- als auch eine Untersäuerung sein können.
Der Reizdarm wird auch als „Reizdarmsyndrom“ bezeichnet. Wie beim Reizmagen können auch hier seelische oder psychische Probleme die Funktion des so genannten Bauchhirns stören – was ebenfalls zu zahlreichen Beschwerden führen kann: Starke Schmerzen und Krämpfe, Blähungen, Durchfall und Verstopfung oder ungewöhnlicher Stuhlgang. Diese Symptome schränken die Patienten erheblich in ihrer Lebensgestaltung ein, was zu weiterem Stress führt, der die Symptome wie in einem Teufelskreis erneut verstärkt.
Untersäuerung
Die Untersäuerung, also ein Mangel an Magensäure, spielt eine besondere Rolle bei älteren Menschen, die an Verdauungsbeschwerden leiden. Der Grund: Das wichtigstes Verdauungshormon – der „Magenmotor“ Gastrin – wird nicht mehr in ausreichendem Maß produziert. Dadurch kommt es zu einer verminderten Ausschüttung der Magensäure (Salzsäure), die bei den Verdauungsprozessen im Magen eine zentrale Rolle einnimmt. Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Übersäuerung: Sodbrennen, Aufstoßen und Schmerzen im Oberbauch. Betroffene können ihre Untersäuerung daran bemerken, wenn die oft vorschnelle Behandlung mit einem Säurehemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol langfristig nicht den gewünschten Erfolg zeigt.
Durchfall/Diarrhöe
Diarrhöe ist an sich keine Krankheit, sondern ein Zeichen auf eine körperliche Belastung, die durch anderes Essen, Bakterien-, Parasiten-, Pilz- und Virusinfektionen, verschiedene Vergift-ungen, Nebenwirkungen von Medizin, physischen und psychischen Stress oder von einer Reaktion von Zeitunterschieden bei längeren Reisen verursacht werden kann. In Verbindung mit Reisen kann Diarrhöe auch durch eine Nahrungsinfektion von Bakterien oder aufgrund von Viren, die sich epidemisch verbreiten können, verursacht werden.
Divertikel (diverticulum)
Geschwächte Stellen in den Wänden des Darms können nachgeben dem Druck des Essens und der Luft im Darm nachgeben, und kleine Täschchen bilden, in denen das essen eindringt und nicht weiterkommt. Sowohl Essen und Stuhl können in solchen Ausbuchtungen liegen und verrotten, und hier können Entzündungen, Divertikulitis und Magenschmerzen entstehen. Häufig ist die Rede von einer großen Anzahl an Divertikel. Die Verwesungsbakterien, die in diesen Divertikeln gedeihen produzieren Giftstoffe, die viele verschiedene Beschwerden verursachen können. Die meisten Darmdivertikel sitzen im Dickdarm. Sie können auch im Speiserohr, im Magen und im Dünndarm entstehen. Die Symptome sind u.a. schlechter Atem.
Ekzem
Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von allergischen Ekzemen können durch Überempfindlichkeit gegenüber u.a. Zusatzstoffe in der Nahrung verursacht werden. Ein recht großer Teil der Menschen mit allergischen Symptomen hat Probleme damit lebenswichtige (essentielle) Fettsäuren – n3 und n6 – aufzunehmen und umzuwandeln.
Verstopfung
Wenn der Stuhl sich zu lange im Darm aufhält, ändert sich die Bakterienflora. Es entsteht eine Gärung und giftige Gasarten entwickeln sich und dringen ins Blut, und auf diese Weise wird der Körper vergiftet. Eine chronische Verstopfung mit Vergiftungs-symptom ist ein Stuhlgang, der nur ein Mal die Woche auftritt, Appetitlosigkeit, schlech-ter Atem, Kopfschmerzen, Irritabilität, Magen- und Muskelschmerzen, Erbrechen und evt. Schwindelgefühle. Kaffe enthält u.a. einige starke Enzymgifte, die die B-Vitamine blockieren, die dazu beitragen den Darm in einer natürlichen Bewegung zu halten. Manchmal wird auch darauf hingewiesen, dass die wassertreibende Wirkung des Kaffees dazu führt, dass dem Darm nach dem Kaffeetrinken das Wasser entzogen wird, so dass eine Verstopfung leichter entstehen kann.
Nahrungsmittelintoleranz
Weizen, Milchprodukte, Nachtschattengemüse (Aubergine, Kartoffel, Paprikaschote, Tomate und Tabak), Soja und Eier sind jene Nahrungsmittel, die die meisten Probleme bei Überempfindlichkeit verursachen.
Föllings Krankheit (PKU)/Phenylketonuri
Man wird mit der Krankheit geboren, und sie ist sehr selten. Sie wird entweder aufgrund von Enzymversagen oder aufgrund eines Mangels des Enzyms Phenylalanine hydroxylase, dass die Aminosäure Phenylalaninzu Tyropsin umwandelt, verursacht. Eine ernährungstherapeutische Behandlung während des Wachstums – und eine Reduzierung der Phenylalanineinnahme – rettet viele Kinder vor mentaler und physischer Krankheit und frühem Tod.
Glutenintoleranz (Zöliakie)
Eine erbliche Stoffwechselstörung, bei der die Schleimhaut des Dünndarms durch das Protein Gliadin, dass ein Teil des Proteinkomplexes Gluten ist, irritiert wird. Bei Menschen die glutenintolerant sind, wird die Schleimhaut verändert, wenn sie mit Gliadin in Kontakt kommt, die Darmfaser werden flach und die Darmwände glatt, so dass die Auswüchse (Darmvilli), die normalerweise an der Darm-schleimhaut existieren, verschwinden. Dies reduziert oder zerstört die Fähigkeit des Darms die Nährstoffe der Nahrung aufzunehmen. Zöliakie kann u.a. Nahrungsmittelallergien, Vitamin- und Mineralmangel, Infektionen, Osteoporose, Leberkrankheiten sowie ein geschwächtes Immunsystem verursachen. Perforierungen im Darm können außerdem zu einer Multiallergie führen.
Sodbrennen
Ist ein recht verbreitetes Leiden, das durch zurücklaufende(n) Magensäure und -saft, aufgrund eines schlecht funktionierenden Schließmuskels zwischen der Speiseröhre und dem Magen verursacht wird. Einige Male ist dies mit einem Speiserohrbruch kombiniert, was Ausbäuchungen der Speiseröhre sind.
Irritationen
Eine akute Irritation im Ventrikel (gastroenteritis acuta) und im Dickdarm (enterocolitis acuta) verursachen Symptome wie Übelkeit, Diarrhöe, Magenschmerzen, erhöhte Temperatur und erbrechen.
Nahrungsmittelvergiftung/Magenvergiftung
Bakterien im Essen können leichtere bis schwerere Magenzustände verursachen – und sogar zum Tode führen. Dies können Campylobacter, Colibakterier, Listeria, Wurstvergiftung und Salmonellen sein. Viele Menschen werden, wenn ihr Darm nicht richtig funktioniert, weil sie sowieso schon an einer weniger oder mehr ausgeprägten Verstopfung leiden, infolge einer Magenvergiftung richtig krank. Wenn der Darm träge ist oder sogar gar nicht funktioniert, und es somit nicht zum erbrechen kommt, so dass die Giftstoffe im Körper bleiben, kann dies ernsthafte Konsequenzen haben.
Nahrungsmittelvergiftung – Lektine
Lektine sind eine spezielle Gruppe Proteine, die zum größten Teil der Nahrung und auf der Oberfläche einiger unserer Zellen existieren. Einige sind nützlich für uns, während andere mehr oder weniger giftig sind, je nach Art und Verarbeitung. Unser Immunsystem schützt uns gegen einen Teil der schädlichen Lektine. Ein Teil der Lektine jedoch, die wir einnehmen, werden in der Blutbahn aufgenommen, wo sie reagieren, indem sie die roten und die weißen Blutkörperchen zerstören. Die Lektine führen zu einem Verklumpen der Zellen des Bluts , was zu Fettdepots, Immunreaktionen, Nahrungsmittelintoleranzen, Krebs, Gewebeschäden und andere sehr ernsthafte Krankheiten führen kann. Man kann z.b. eine Lektin-Vergiftung bekommen, wenn man rohe oder nicht ausreichend gekochte Bohnen isst. Die Bohnenlektine werden jedoch beim Einlegen oder beim Kochen zerstört. Auch die Lektine der Tomaten sind dafür bekannt, dass sie aggressiv sind, und sie werden durch Wärmebehandlung noch verstärkt.
Malabsorption
Eine reduzierte Aufnahme von einen oder mehrere Bestandteile des Essens, was bei Darmerkrankungen häufig geschieht. Dies kann eine spezifische Malabsorption von nur einem einzelnen Stoff des Essens, beispiels-weise ein Vitamin, sein oder eine sogenannte diffuse Malabsorption, wo mehrere Nährstoffe, Proteine, Salze oder Vitamine vom Darm nicht aufgenommen werden. Eine digestive Malabsorption wird dadurch verursacht, dass das Essen nicht ausreich-en abgebaut wird, so dass es von den Schleimhautzellen des Darms nicht aufgenommen werden kann, weil Verdauungssekrete wie Galle oder Bauchspeichel fehlen. Eine Malabsorption kann auch von einem Defekt in den Schleimhautzellen des Dünndarms verursacht werden, weil diese nicht imstande sind die Nährstoffe aufzusaugen. Die Symptome sind Diarrhöe, Müdigkeit und verschiedene Vitaminmangel-Symptome.
Einige Farb- und Zusatzstoffe sowie Konservierungsstoffe irritieren den Darm, der sich mit der Hilfe von Schleim schützt. Wenn der Darm weiterhin dazu gezwungen wird Schleim zu produzieren, und wenn dann dieser Schleim mit Mehl, Käse, Zuckerstoffe u.ä. vermischt wird, kann ein zäher Belag auf den Darmwänden entstehen, der die Form eines Rohres im Darm erlangt. Das kann damit enden, dass das Essen sich letztlich nur noch in diesem Darmrohr bewegt, und keinen Kontakt mehr mit den Darmwänden bekommt. Somit wird das Essen gar nicht mehr verdaut, und dem Körper werden keine Nährstoffe aus dem essen zugeführt.
Die Symptome sind Diarrhöe, Magenschmerzen und Gewichtsverlust. Besonders betroffen sind Personen mit ernsthaften und chronischen Krankheiten, Bettlägerige, Operationspatienten, ältere Menschen und Personen, die während einer längeren Zeit Diarrhöe hatten oder sich erbrechen mussten.
Beispiele sind:
- Starke Diarrhöe, bei welcher der Körper große Mengen an Salze und Wasser verliert.
- Fettdiarrhöe, die bei vielen Darmkrankheiten auftritt.
- Nahrungsmittelallergien.
- Glutenintoleranz, bei der eine Fettdiarrhöe auftritt.
- Irritation im Magen (gastroenteritis acuta).
- Laktosemalabsorption, ein Mangel an dem Enzym Laktase, das Laktose spalten soll.
- Perniziöse Anämie, bei der dem Körper das Vitamin B12 fehlt.
- Wo zu wenig Dünndarm existiert (Dünndarmresektion) nach Darmoperationen.
- Tropische Krankheiten, bei denen eine Fettdiarrhöe auftritt.
Mangelerkrankungen
Menschen mit Alkoholproblemen, Personen, die von Junk Food leben oder einer zu einseitigen Ernährung sowie Personen, die häufig fasten haben ein erhöhtes Risiko dafür, dass sie einen Mangel an wichtige Nährstoffe entwickeln. Bei schwangeren oder stillenden Frauen können Mängel an wichtige Nährstoffe, wie beispielsweise Vitamine und Mineralien, entstehen, da sie ein gesteigerten Bedarf für diese während der Schwangerschaft und während der Stillperiode haben.
Magenkatarrh (Gastritis)
Kann durch eine Infektion oder durch Ätzungen mit Alkohol, Azetylsäure-haltiger Medizin oder einer anderen lokalirritierenden Medizin entstehen. Die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im obersten Teil des Bauches, jedoch kann man auch nahezu symptomfrei sein. Chronischer Magenkatarrh erhöht das Risiko auf Magenkrebs.
Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
Geschwüre im Magen oder im Zwölffingerdarm werden aufgrund einer reduzierten Widerstandsfähigkeit gegen Magensäure und gegen das Verdauungsenzym Pepsin in der Schleimhaut, und/oder einer Infektion mit der Bakterie Helicobacter pylori verursacht.
Normalerweise kann die Magensäure den Schleimbelag nicht durchdringen, jedoch kann der Schleimbelag von Gallensäure, Azetylsalicylsäure, Alkohol und milden organischen Säuren abgebaut werden, was es der Säure ermöglicht, in die Schleimhaut einzudringen und sie zu schädigen. Wenn die Zellen geschädigt werden, wird mehr Histamin freigesetzt, was wiederum die Säurebildung fördert und somit die Schleimhaut noch mehr schädigt. Dies kann zu Wunden und zu Blutungen von den beschädigten Blutkörperchen führen. Ein schlechter Kreislauf in den Wänden der Magenschleimhaut kann auch zu Schäden beitragen.
Migräne (Hemikranie)
Darmträgheit und Verstopfung können Ursachen für Migräne sein. Außerdem können Nahrungsmittelallergien und ein zu niedriger Blutzucker Migräne auslösen. Auch verschiedene Nahrungsmittel können das Leiden provozieren: Alkohol (Rotwein), Zitrusfrüchte, Schokolade, Hefe, Kaffee, aufgrund des Tyramingehalts des Kaffees, sowie Käse.
Nesselfieber (urticaria)
Einige Formen von Nesselfieber werden aufgrund von Ungleichgewichten im Darm und Überempfindlichkeit gegenüber einige Nahrungsmittel, z.B. Schalentiere und Früchte, sowie gegenüber Muchel oder Schimmelpilze verursacht.
Übergewicht
Wenn man als Übergewichtiger Schwierigkeiten hat abzunehmen, sollte man auf nicht erkannte Allergien und Nahrungsmittelintol-eranzen aufmerksam sein. Körper-fett, dass von freie Radikale ange-griffen wird, verranzt. Regelmäßige Diäten erhöhen das Risiko für Nierensteine, und Übergewicht erhöht das Risiko für Gallensteine, Diabetes und andere ernsthafte Krankheiten.
Parasiten
Sind mikroskopisch kleine Schmarotzer, die in und auf anderen Organismen leben und sich von ihnen ernähren. Die Parasiten die im inneren leben (Endoparasiten) sind Amöben, Flagellate, Würmer und Protozone. Parasiteninfektionen führen zu viele verschiedene Symptome und Folgeerkrankungen, je nachdem um welchen Parasiten es sich handelt. Generelle Symptome sind Diarrhöe, Kopfschmerzen, Magenschmerzen und Fieber.
Perforierter Darm, Leaky Gut oder Permeable Gut Syndrome (PGS)
Bezeichnet das Durchsieben der Darmwände. Pilze, die ungehemmt im Darm wachsen, können letztlich mit ihrem Netz aus Wurzeln den Darm perforieren, wobei nicht-abgebaute Proteinstoffe u.ä. in die Blutbahn dringen und das Immunsystem überlasten. Auf diese Weise kann eine schlechte Verdauung immunologische Leiden verursachen.
Psychische- oder mentale Probleme
Depressivität, Ungleichgewicht, eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit u.ä. kann in einigen Fällen durch Allergien, falscher Ernährung und Vergiftung verursacht sein, deren Ursache ein Ungleichgewicht im Magen-Darm oder eine Nahrungsmittelvergiftung ist.
Essstörungen
Verschieden Formen von Essstörungen können sich auch zu Ungleichgewichten im Magen-Darm entwickeln, sowie zu Magengeschwüren, Darmkatarrh und ernsthafteren Zuständen, wenn dem Patienten nicht geholfen wird.
Pilze
Man kann sich mit vielen verschiedenen Pilzen infizieren. Schimmelpilze sind im natürlichen Milieu überall zugegen, und alle Menschen haben verschiedene Pilze in ihrem Darmsystem. Wenn die Darmflora im Gleichgewicht ist, und viele nützliche Bifidobakterien zugegen sind, dann haben Pilze es schwer die Wände des Darms zu durchlöchern. Die wichtigsten Pilzfamilien sind: Aspergillus (und toxiniertes Aflatoksin), Candida, Fusarium und Penicillum, die alle dafür bekannt sind, Allergien zu verursachen oder zu verschlimmern, Krebs zu verursachen und das Immunsystem zu schwächen. Die Stoffwechselpro-dukte von gesundheitsschädlichen Pilzen heißen Mykotoxine. Sie können äußerst giftig sein. Vom Magen-Darmkanal werden sie im Blut aufgenommen und zirkulieren so zu allen Zellen. Sie sind in vielen Krankheitsprozessen involviert.
Dickdarmkatarrh (Kolitis)
Ist eine Irritation der Schleimhaut des Dickdarms, die u.a. Diarrhöe, Verstopfung, Magenschmerzen, Aufgeblähtheit und Luft im Darm verursachen kann. Die Irritation wird aufgrund falscher Ernährung, Mangel an Fiber, Nahrungsmittelintoleranz und verschiedenen Infektionen verursacht.
Untergewicht
Viele ältere und jüngere Menschen leiden unter einer Fehlernährung oder direkter Unterernährung. Dies resultiert darin, dass sie zu dünn, müde oder sogar erschöpft werden. Psychische Probleme und Stress können außerdem den Appetit reduzieren.
Schlüsselhormon der Verdauung: Gastrin
Der gesamte Verdauungsprozess wird maßgeblich durch ein zentrales Hormon reguliert: den „Magenmotor“ Gastrin.
Diese Schlüsselsubstanz der Verdauung sorgt dafür, dass zahlreiche Verdauungsprozesse koordiniert ablaufen (siehe Grafik). Gastrin sorgt also für eine Regulierung der gesamten Verdauung. Dazu gehört insbesondere die ausreichende Ausschüttung von Magensäure, die maßgeblich durch Gastrin gesteuert wird.
Die Produktion des „Magenmotors“ nimmt im Lauf des Lebens ab, sodass bei Verdauungsbeschwerden mit zunehmendem Alter an einen Magensäuremangel gedacht werden sollte.
Das Bauchhirn
Jeder Mensch hat tatsächlich zwei Gehirne: Eines im Kopf und ein zweites rund um die Verdauungsorgane, unser „Bauchhirn“. Experten sprechen dabei vom „enterischen Nervensystem“, das aus ähnlich vielen Nervenzellen wie das gesamte Rückenmark besteht, etwa 100.000 Millionen.
Das Gehirn im Bauch ist im Aufbau dem Kopfhirn vergleichbar und arbeitet mit den gleichen Botenstoffen, die auch in der Kopfzentrale unser Überleben sichern. Beide „Gehirnzwillinge“ stehen weiter über eine Nervenverbindung in dauernden Kontakt, um lebenswichtige Informationen auszutauschen. Da starker und vor allem chronischer Stress auch negative Auswirkungen auf das Bauchhirn hat, „schlägt uns Stress schwer auf den Magen“. Eine gestörte Signalübertragung von „unten nach oben“ kann die Folge sein: Betroffene fühlen Schmerzen, Unwohlsein und Verdauungsbeschwerden.
Darüber hinaus verarbeitet unser Bauchhirn Gefühle („Schmetterlinge im Bauch“), ist Sitz unserer Intuition und damit ein wichtiger Mittler zwischen Körper und Psyche. Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ entspringen also tatsächlich unserer Körpermitte!
Vorsorge & die richtige Ernährung
Alle lebenden Wesen brauchen Energie. Diese Energie stammt ursprüng-lich von der Wärme, die die Sonne ausstrahlt. Pflanzen und Bakterien sind direkt im Stande die Sonnen-energie aufzunehmen und diese Energie in zusam-mengesetzte chemische Stoffe zu binden. Tiere und Menschen nehmen diese Energie via pflanzlicher und tierischer Nahrung in Form von chemischer Energie auf. Diese Energie, die selbst von einer kleinen Menge Nahrung produziert wird, gibt Kraft für viele verschiedene unsichtbare Prozesse, die uns dazu in Stande setzen Aktivitäten auszuführen und die für Wärme im Körper sorgen. Es ist von großer Bedeutung für die Energieproduktion und für die generelle Gesundheit, welche Nahrung wir einnehmen.
Der Mensch hat sich über mehrere Millionen Jahre überwieg-end vegetarisch und von einer vielseitigen Nahrung, bestehend aus Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Wurzeln, Samen, Nüssen, Wurzelgemüse und Sporen, mit etwas Fisch und Fleisch zwischen-durch, ernährt. Das menschliche Verdauungssystem ist recht avanciert und funktioniert schnell. Es produziert eine große Anzahl an verschiedene Enzyme, die im Stande sind leicht verdauliches Essen zu behandeln, z.B. frische Blätter, Obst und viele Gemüsesorten.
Obst ist eine effektive Quelle für schnelle Energie, da Obst nicht viel Verdauung fordert. Wenn man Obst isst, benötigt man jedoch Hormone und Enzyme um die simplen Kohlenhydrate des Obsts abzu-bauen. Obst braucht ca. eine halbe Stunde um den Magen zu passier-en, wohingegen konzentriertes Protein 2-3 Stunden braucht. Um konzentriertes Protein wie Fisch, Fleisch und Eier zu verdauen, muss der Körper im Stande sein, große Mengen an proteinspaltenden Enzymen und Magensäure zu produzieren.
Einige Früchte gären schnell, wenn sie reif werden: Kirschen, Erdbeeren und andere Beeren, Pfirsich, Mango, Melone, Papaya und Birnen. Wenn man schnellgärendes Obst isst und danach ein Stück Fleisch, verrottet das Essen schnell im Darm. Einige Nahrungsmittelexperten empfehlen, dass schnellgärendes Obst nur versetzt von den Mahlzeiten gegessen werden soll.
Säure und Base
Wenn Nahrung im Verdauungssystem abgebaut wird, werden einige Stoffe hinterlassen, die die Säure-Base-Balance des Körpers beeinflussen können. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung dieser (Abfall-) Stoffe, werden Nahrungsmittel als entweder säurebildend oder basebildend bezeichnet. Die Säure-Base-Balance des Bluts wird von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Die Nahrung geht in den Stoffwechsel ein, und es werden Säuren gebildet, die wiederum von basischen Mineralsalzen neutralisiert werden.
Im Grossen und Ganzen enthalten alle Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse große Mengen an den basischen Mineralsalzen Kalzium, Kalium, Magnesium und Natrium, die in basischer Richtung Einfluss nehmen. Jedoch wirken Spargel, Kresse, Pferdebohnen, Oliven, Senf und Wachsbohnen säurebildend. Ein Grossteil anderer Nahrung, speziell animalische Nahrungs-mittel, enthalten einen relativ großen Teil Phosphor, Chlor, Stickstoff und Schwefel, die säurebildend wirken und daher dass innere Milieu saurer machen.
Personen, die beispielsweise viel Fleisch, Käse, Oliven und Eier essen sowie Raucher haben ein hohes Risiko für einen hohen Säuregehalt im Blut (Säuredominanz). Sie haben eine Tendenz dafür mehr irritiert, sensitiv und müde zu werden, und oftmals an zu wenig Magensäure, Schlafprobleme, Schmerzen und Überempfindlichkeit im Körper sowie an Magenkatarrh zu leiden.
Das sollten Senioren wissen
Durch alterungsbedingte Veränderungen an der Darmschleimhaut sind viele ältere Menschen von Verdauungsstör-ungen verschiedenster Art betroffen. Die häufigsten Beschwerden sind Verstopfung, Durchfall und Stuhlin-kontinenz (unwillkürlicher Stuhla-bgang). Verdauungsstörungen sind häufig ein Hinweis auf ursächliche Erkrankungen. Viele Menschen glauben, ein regel-mäßiger täglicher Stuhlgang sei notwen-dig. Funktioniert dass nicht, dann sprechen sie von Verstopfung. Im medizinischen Sinne aber spricht man erst dann von Verstopfung, wenn nur geringe Mengen Stuhl abgesetzt werden können (weniger als 35 Gramm) oder wenn seltener als 3-mal pro Woche Stuhlgang möglich ist.
Von einer Verstopfung sind Frauen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Ältere Menschen leiden fünf mal häufiger an Verstopfung, als jüngere Erwachsene. Dafür gibt es viele Gründe: falsche Ernährung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Bewegungsmangel, schlechte Toilettengewohnheiten und die Einnahme verschiedener Medikamente kommen in erhöhtem Alter häufiger vor.
Alleinstehende ältere Menschen, z. B. verwitwete Partner oder Singles, haben oft wenig Interesse am Essen. Das führt nicht selten zu einem erhöhten Verbrauch an fertigen Mahlzeiten. Fertigkost enthält häufig wenig Ballaststoffe und ist keine ausgewogene Ernährung. Weiche, fertige Kost wird auch oft von Menschen bevorzugt, die keine Zähne mehr haben. Bei geringem Interesse an Mahlzeiten wird häufig auch die Flüssigkeitsaufnahme vernachlässigt. So können sich verschiedene mögliche Ursachen für eine Verstopfung summieren. Nebenwirkungen von Medikamenten (unter anderem starke Schmerzmittel – so genannte Opioide oder Opiate, z.B. Tramal oder Morphin, außerdem einige Medikamente gegen psychiatrische Erkrankungen und Medikamente gegen Epilepsie) oder einige Erkrankungen (unter anderem Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Depression). Auch Bewegungsarmut und zu geringe Flüssigkeitsaufnahme tragen zur Entwicklung einer Verstopfung bei.
Bei älteren Menschen (aber nicht nur bei diesen) besteht in vielen Fällen eine falsche Vorstellung über die notwendige Häufigkeit der Darmentleer-ung. Das hat zur Folge, dass oft verfrüht Abführ-mittel genommen werden. Der Missbrauch von Abführmitteln kommt bei älteren Menschen häufiger vor, als bei jungen Erwachsenen. Da bei den meisten herkömmlichen Abführmitteln ein dauerhafter Gebrauch zu Abhängigkeit führt, wirkt dieses Verhalten einer natürlichen Darmentleer-ung entgegen. Als einfache, aber wirksame Maßnahmen gegen Verstopfung sind eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 Liter täglich) sowie regelmäßige Bewegung zu empfehlen.
Weiterhin ist es hilfreich, mit der Nahrung viele Ballaststoffe aufzunehmen (Vollkornprodukte, Obst, Gemüse). Ballaststoffe werden vom Körper nicht aufgenommen, verblei-ben im Darm, quellen dort auf, dehnen dadurch die Darmwand und regen auf diese Weise die Darmtätigkeit an. Wenn diese einfachen Maßnah-men nicht ausreichen, können Abführmittel eingenommen werden. Es sollten nur vom Arzt verordnete Präparate und diese nur über einen kur-zen Zeitraum eingenommen werden. In schweren Fällen können Einläufe hilfreich sein.
Durchfall ist ein häufiges Problem bei älteren Menschen. Es ist immer eine sehr ernst zu nehmendes Symptom, das vielfältige Ursachen haben kann, z. B. einfache funktionelle Störungen im Magen-Darm-Bereich, die meistens harmlos sind, akute bakterielle Infek-tionen oder chronische, immer wieder-kehrende Durchfälle. Wegen des hohen Flüssigkeits- und Elektrolytver-lustes kann, besonders bei akuten Durchfällen, in Einzelfällen Lebens-gefahr bestehen. Eine Krankenhauseinweisung kann erforderlich sein. Nicht jeder dünne Stuhl ist gleich Durchfall. Im medizinischen Sinne spricht man erst dann von Durchfall oder Diarrhö, wenn bei einem Betrof-fenen mehr als drei mal am Tag „nicht geformte“ bis wässrige Stühle auftreten.
Akute Durchfälle werden meistens durch eine bakterielle Infektion, z. B. durch verdorbene Lebensmittel oder Reisedurchfall, her-vorgerufen. Auch viele Medikamente können akute Durchfälle auslösen. Deshalb muss bei jedem neu verordneten Medikament auf diese Kompli-kation geachtet werden. Chronische Durchfälle werden durch vielfältige Erkrankungen hervorgerufen und sind im Alter recht häufig. Zu den mög-lichen Ursachen gehören funktionelle Störungen, Dickdarmerkrankungen, Krebs, Dünndarmstörungen, Medikamente, Erkrankungen der Bauch-speicheldrüse und der Leber, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes, Nahrungsmittelallergien und Infektionen.
Die Stuhlinkontinenz stellt ein relativ weit verbreitetes Problem unter älteren Menschen dar. So wurde festgestellt, dass in Pflege-heimen 20 – 30 Prozent der dort betreuten Menschen an Stuhlinkon-tinenz leiden, wodurch die Lebens-qualität in der Regel erheblich einge-schränkt ist. Ursachen für eine mangelnde oder fehlende Kontrolle über die Stuhlentleerung sind unter anderem chronische Verstopfung (Überdehnung des Schließmuskels), Hirnschädigungen (Veränderung der Muskelspannung des Schließmuskels) und eine alterungsbedingte Erschlaffung des Schließmuskels. So weit dies möglich ist, sollte die der Stuhlinkontin-enz zugrunde liegende Ursache behandelt werden, z.B. eine chronische Verstopfung. Ein erschlaffter Schließmuskel kann durch gezieltes Beckenbodentraining gestärkt werden. Ansonsten müssen Hilfsmittel, wie Windeln oder in das Bett einzulegende Gummimatten, verwendet werden, um den Betroffenen den Umgang und das Leben mit der Stuhlinkontinenz zu erleichtern.